Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

„Großindustrielle Produktion von Bioenergie wird Wachstumsmarkt der Zukunft“ / Gottschalk plädiert in London vor Investoren und Analysten für Biokraftstoffe

(Frankfurt) - „Wir wollen die Investoren und Analysten davon überzeugen, dass Bio-Kraftstoffe ein Wachstumsmarkt der Zukunft sind. Wir suchen Investoren für die Kraftstoffe der 2. Generation aus Biomasse.“ Mit diesen Worten warb Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), in der Londoner City dafür, die Weichenstellungen der deutschen Automobilindustrie auf dem Sektor der nachhaltigen Mobilität durch die Bereitstellung von Kapital für regenerative Zukunftskraftstoffe zu begleiten. „Die großindustrielle Produktion von Biokraftstoffen, mit der wir uns Schritt für Schritt von fossiler Energie lösen wollen, wird ein Wachstumsmarkt“, betonte der VDA-Präsident. Die Politik ist bereits dabei, die steuerlichen Rahmenbedingungen zu setzen. „Designerkraftstoffe müssen steuerfrei bleiben, bis die großen Anlagen stehen“, so Prof. Gottschalk. „Damit reduzieren wir zugleich die CO2-Emissionen je Fahrzeug um bis zu 90 Prozent. Ein mit diesem Kraftstoff betanktes Euro-3-Fahrzeug steigt automatisch und ohne Veränderungen am Motor in die Euro-4-Liga auf“, betonte er auf dem „Future of Fuel Technology Seminar“ von Dresdner Kleinwort Wasserstein in London.

Die deutsche Automobilindustrie hat in einer bislang weltweit einzigartigen Initiative beschlossen, ihre Fahrzeuge auf eine Erhöhung der Beimischung von Biokraftstoff auf 10 Prozent vorzubereiten. Prof. Gottschalk: „Damit schafft unsere Industrie Fakten und geht selbst gegenüber der EU in Vorlage, die den Biokraftstoffanteil bis zum Jahr 2010 auf 5,75 Prozent steigern will.“ Den Biokraftstoffmarkt bezeichnete er als „aufstrebend“, allerdings müsse es auch ein klares, politisches Zukunftskonzept für die Energiepolitik geben.

Die Technologie, um aus Biomasse Kraftstoff zu gewinnen, sei vorhanden, erste Produktionsanlagen seien in der Planung oder würden bereits errichtet. Die Wachstumschancen seien hoch: „Der Biokraftstoffmarkt kann jährlich um 30 bis 35 Prozent wachsen“, so Prof. Gottschalk. Bis zum Jahr 2020 sei ein Marktanteil der Biofuels von 20 bis 25 Prozent möglich. „Und er kann sogar noch wachsen, wenn die 2. Generation konsequent weiterentwickelt wird.“

Die deutsche Automobilindustrie investiere bereits erhebliche Mittel in die Entwicklung der neuen Biokraftstoffe, insbesondere in die BTL-Technologie (biomass to liquid). Da bei BTL die Rohstoffe vollständig verwertet werden können, sei das Mengenpotenzial hoch. BTL kann optimal auf die Bedürfnisse des Motors abgestimmt werden und wird daher auch als Designerkraftstoff bezeichnet. Jetzt gehe es um Investitionen in neue BTL-Anlagen. „Die deutschen Anlagenbauer sind auf diesem Gebiet führend und unsere Industrie engagiert sich aktiv an dieser Technologie. Jetzt wollen wir das Vertrauen der Investoren gewinnen“, betonte Prof. Gottschalk.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Eckehart Rotter, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Westendstr. 61, 60325 Frankfurt am Main Telefon: (069) 975070, Telefax: (069) 97507261

(bl)

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