Pressemitteilung | Gesamtverband Pressegroßhandel e.V.

Grosso-Verband und Verlegerverbände treten gemeinsam für den Erhalt des Pressevertriebssystems ein

(Köln) - Der Bundesverband Presse-Grosso (BVPG) hat sich mit dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) auf eine gemeinsame Vorgehensweise zum dauerhaften Schutz des bestehenden Pressevertriebssystems verständigt: Sollten bis zum dritten politischen Runden Tisch, der am 13. September im Deutschen Bundestag stattfinden wird, keine konkreten Lösungen gefunden sein, sprechen sich die Branchenverbände für eine gesetzliche Regelung des bestehenden Pressevertriebssystems aus - als ultima ratio müsse dann die kartellrechtliche Freistellung von Branchenvereinbarungen über Konditionen und Leistungen im Rahmen der 8. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) erreicht werden. Gleichzeitig begrüßen die Branchenverbände die Initiative der Bundesregierung zur Beilegung des Rechtsstreits der Bauer Vertriebs KG mit dem BVPG und begleiten diese konstruktiv. Dies gab der BVPG auf seiner Jahrestagung am 11. September 2012 in Baden-Baden bekannt.

"Der Erhalt der Pressevielfalt und Überallerhältlichkeit von Printmedien ist eine Gemeinwohlverpflichtung. Verlage, Grossisten und deren Verbände erbringen im Pressevertrieb Dienstleistungen von allgemeinem Interesse", hebt Frank Nolte, 1. Vorsitzender des Grosso-Verbandes hervor. Es liege im Ermessen des nationalen Gesetzgebers, mögliche Wettbewerbsbeschränkungen, die für die Sicherung der Medienpluralität als erforderlich angesehen werden, vom nationalen und EU-Kartellverbot freizustellen." Dazu reiche eine bloße Gefährdung der publizistischen Vielfalt aus. Zwar sei der Rechtsstreit mit der Bauer Vertriebs KG noch offen, doch könnten die Verbände den Instanzenweg nicht untätig abwarten, da bereits vom negativen Urteil des Landgerichts Köln Gefahren für die Balance des Pressevertriebssystems ausgingen. Die achte GWB-Novelle werde jetzt im Bundestag beraten. "Wir sind zuversichtlich", so Nolte, "dass die Bundesregierung den erklärten politischen Willen zum Schutz des Grosso-Systems notfalls mittels einer punktuellen Ergänzung des GWB umsetzt. Dies ist ein milder legislativer Eingriff mit großer Wirkung. Der Wettbewerb auf der Herstellerebene sowie der freie Zugang zum Lesermarkt zu vergleichbaren Bedingungen bleiben erhalten."

Der Pressegroßhandel stelle sich dem Strukturwandel der Medien und den damit verbundenen Veränderungen im Pressevertrieb, betont Nolte. "Wir verhalten uns jeden Tag so, als ob wir im Wettbewerb stünden. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern." Insbesondere werde der Service gegenüber dem Einzelhandel stetig ausgebaut. "Ich freue mich", stellt der Verbandsvorsitzende heraus, "dass es aktuell mit den Verlagspartnern gelungen ist, die Kulanz bei der Gutschrift von unverkauften Exemplaren, die verspätet durch den Einzelhandel zurückgegebenen werden, einheitlich noch zu erhöhen." Nolte kündigte weitere Marketinginitiativen zur Optimierung der Standards und Prozesse zum Nutzen der Marktpartner an.

Zeitungen und Zeitschriften seien nach wie vor für den Handel attraktive Frequenzbringer mit überdurchschnittlicher Umschlagshäufigkeit und ordentlichen Deckungsbeiträgen, resümiert Nolte. "Verlage und Presse-Grosso stehen in der gemeinsamen Verantwortung, durch eine strikt am Kunden orientierte Preis- und Sortimentspolitik das Interesse am bunten Blätterwald im Einzelhandel hoch zu halten."

Quelle und Kontaktadresse:
Presse-Grosso Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten e.V. Pressestelle Händelstr. 25-29, 50674 Köln Telefon: (0221) 9213370, Telefax: (0221) 92133744

(tr)

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