Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) - Hauptstadtbüro

Grüne Woche / Möllenberg fordert Umdenken in der Lebensmittelproduktion

(Berlin) - Auf den Zusammenhang von sich häufenden Fleischskandalen, mangelnder Transparenz und Kontrolle sowie unzureichender sozialer Sicherung und Qualifikation der Beschäftigten in der Fleischwirtschaft hat Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), vor Beginn der Grünen Woche mit Nachdruck verwiesen.

„Die derzeitige Ruhe beim Thema Gammelfleisch ist trügerisch. Die Sicherheitslücken sind noch nicht geschlossen. Es gibt nach wie vor eine Grauzone. Ein ganzes Bündel von Maßnahmen ist notwendig, um den Missständen und kriminellen Machenschaften Einhalt zu gebieten. Das beginnt mit mehr Kontrollen sowohl hinsichtlich der Lebensmittelsicherheit als auch des Sozialmissbrauchs. Notwendig ist ein höheres Strafmaß, beispielsweise bei illegaler Beschäftigung, Schwarzarbeit und Lohndumping an Schlachthöfen. Dazu gehört aber auch der Informantenschutz für Beschäftigte, die darauf hinweisen oder Anzeige erstatten, wenn gemanscht und gepanscht wird. Darüber hinaus ist es dringend notwendig, dass eine Kennzeichnungspflicht eingeführt wird, damit die Verbraucher wissen, woher die Lebensmittel stammen, die letztlich auf ihrem Tisch und auf ihrem Teller landen.“

Möllenberg verwies darauf, dass aber auch die Verbraucher Verantwortung trügen und sich darüber im Klaren sein sollten, dass bei Lebensmitteln, die zu Dumpingpreisen angeboten werden, soziale Standards oder Qualitäts- und Hygienestandards auf der Strecke bleiben können. „Mit Geiz ist geil muss sowohl bei den Lebensmittelpreisen, aber auch bei den Löhnen und der Qualifizierung endlich Schluss sein.“ Ein tarifvertraglich abgesichertes Konzept für die Weiterbildung der Beschäftigten sei ebenso notwendig wie ein gesetzlicher Mindestlohn, um Lohn- und Sozialdumping zu verhindern. „Konkurrenz und Wettbewerb müssen durch Qualität und Innovationen am Markt gewährleistet werden und nicht durch Erpressung der Beschäftigten und illegale Praktiken.“

Die Pläne von Seehofer zur grünen Gentechnik hat Möllenberg begrüßt. Chancen bestünden vor allem bei nachwachsenden Rohstoffen für die Energiegewinnung. Entscheidend sei allerdings die Transparenz. „Wirtschaft und Wissenschaft müssen endlich den Beweis erbringen, dass die grüne Gentechnik nützlich für den Verbraucher ist. Dazu braucht die Forschung bessere Rahmenbedingungen. Notwendig ist eine breite Debatte über die Chancen und Risiken.“

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin Luisenstr. 38, 10117 Berlin Telefon: (030) 288849693, Telefax: (030) 288849699

(sh)

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