Pressemitteilung | Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. Bundesgeschäftsstelle (BLGS)

Gute Erfahrungen mit generalistisch orientierter Pflegeausbildung

(Berlin) - Der Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe plädiert weiter für die möglichst rasche Einführung einer einheitlichen und berufsfeldbreiten Pflegeausbildung. Es ist überfällig, die Pflege endlich regelhaft in die deutsche und europäische Bildungsnormalität zu überführen. Im Gesundheitswesen gibt es außer der Pflege keinen Beruf, der seinen Kompetenzbereich nach Altersgruppen einschränkt: Ärzt/innen, Therapeut/innen, diagnostisch-technische Berufe, medizinische Fachangestellte etc. sind generalistisch ausgebildet und erbringen gute Versorgungsleistungen in einem der besten Gesundheitssysteme der Welt.

"Neuerungen sind zunächst immer mit Mehrbelastungen und teilweise auch mit Ängsten verbunden", so der BLGS- Bundesvorsitzende Carsten Drude. "Dass eine generalistische Ausbildung implementiert werden kann und zu sehr guten Ausbildungsergebnissen führt, zeigen Mitgliedsschulen des BLGS aber bereits seit vielen Jahren".

So führt die Schule für Pflegeberufe Kirchheim-Nürtingen im baden-württembergischen Nürtingen seit 2008 erfolgreich eine generalistisch angelegte Ausbildung in der Gesundheits-und Krankenpflege/inkl. Altenpflege mit integrierter Fachhochschulreife durch. Diese bewegt sich im Rahmen eines Modellversuchs und dauert derzeit noch dreieinhalb Jahre. Nun werde es Zeit, den Projektstatus zu beenden und die Generalistik in den Regelbetrieb zu überführen. Schulleiter Hans-Kurt Schollenberger: "Unsere Erfahrungen lassen für mich nur den einen Schluss zu, dass die generalistische Ausbildungsform die einzige Alternative darstellt, Pflegekräften die Möglichkeit zu eröffnen, den zukünftigen Pflegebedarf der Gesellschaft bedarfsorientiert, individuell und professionell bewältigen zu können".

Eine neue, für die Bundesrepublik Deutschland konzipierte Pflegeausbildung, muss diesbezüglich eine hohe Durchlässigkeit aufweisen, inhaltlich den künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen (demographischer Wandel, Chronifizierung von Krankheiten, Multimorbitität, sozialpolitischen Folgeproblemen der Industriegesellschaft, gesetzlichen Änderungen, Umstrukturierungen und Ökonomisierungsmaßnahmen im Gesundheitswesen...) gerecht werden, eine anschließende Spezialisierung ermöglichen
und eine europaweite Anerkennung besitzen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe e.V. Bundesgeschäftsstelle (BLGS), Haus der Gesundheit Pressestelle Alt-Moabit 91, 10559 Berlin Telefon: (030) 39405380, Fax: (030) 39405385

(cl)

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