Pressemitteilung | Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V. (DEHOGA)

HOTREC-Präsident Bernd Geyer hält Antrittsrede / Tourismus hat Hauptpriorität in der EU / Faire Wettbewerbsbedingungen für Deutschlands Hotellerie gefordert

(Berlin) - "Europa ist vielschichtig, spannend und wird immer wichtiger", so Fritz G. Dreesen, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA), auf dem 1. Europa-Tag der Hotellerie am Donnerstag, 14. April 2005, in Berlin. Besondere Bedeutung für Wachstum und Beschäftigung in der Europäischen Union (EU) habe die Tourismuswirtschaft. "Die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas und ein erfolgreicher Tourismus hängen jedoch in wesentlichem Maße von einer unternehmerfreundlichen Politik ab. Dazu gehören gleiche und faire Wettbewerbsbedingungen für alle", betonte Dreesen. Aktuelle Forderungen des Gastgewerbes sind die Einführung eines reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Hotellerie und Gastronomie in der EU, mehr Wettbewerb zwischen den Verwertungsgesellschaften innerhalb der EU sowie angemessene europäische Normungsverfahren.

Mit dem Europa-Tag verabschiedete der Hotelverband Deutschland (IHA) seinen langjährigen Geschäftsführenden Vorstand Bernd Geyer offiziell in sein neues Amt als Präsident des europäischen Dachverbandes für Hotellerie und Gastronomie, HOTREC.

Geyer hob in seiner Antrittsrede vor fast 200 Spitzenhoteliers, Branchenvertretern und hochrangigen Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft hervor, dass Fragen der Entbürokratisierung, der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes oder des Wettbewerbsrechts schon längst nicht mehr in Deutschland, sondern auf europäischer Ebene entschieden werden. Deshalb komme es bei allen Themen maßgeblich auf die erfolgreiche Arbeit von HOTREC an.

Außerordentlich positiv bewertete der neue HOTREC-Präsident, dass die Europäische Kommission den Tourismus als eine der drei Schlüsselbranchen für mehr Beschäftigung und Wachstum in den Mitgliedstaaten identifiziert hat.

Eine bessere Koordination der europäischen Tourismuspolitik verspricht er sich zudem von der Intergruppe Tourismus, die das Europäische Parlament Anfang dieses Jahres ins Leben gerufen hat. Angestrebt werden regelmäßige Kontakte und ein fortgesetzter Dialog zwischen EU-Kommission und privater Tourismuswirtschaft.

Ganz oben auf Geyers Agenda als neuer HOTREC-Präsident steht die einheitliche Einführung eines reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Hotellerie und Gastronomie. Derzeit noch in einigen Mitgliedstaaten geltende Sonderregelungen laufen Ende 2005 aus. Das heißt, schon bald finden die abschließenden Beratungen über ein "Endgültiges Mehrwertsteuersystem in der Europäischen Union" zwischen den Wirtschafts- und Finanzministern der Mitgliedstaaten statt. HOTREC, der Hotelverband Deutschland (IHA) und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) werden alles daran setzen, hier ihrem Anliegen nochmals Nachruck zu verleihen.

Für eine schnelle Aufhebung der Gebietsmonopole der Verwertungsgesellschaften in der EU setzen sich HOTREC, Hotelverband und DEHOGA ebenfalls ein. Die Branchenverbände sprechen sich für einen freien, transparenten und fairen Wettbewerb in Bezug auf urheberrechtliche Nutzungsrechte aus.

Darüber hinaus appelliert das Gastgewerbe an die Entscheider in der EU, Tourismusdienstleistungen und insbesondere Hotellerie- und Gastronomiedienstleistungen nicht ins Zentrum der Initiativen der Normungsinstitute zu stellen. Vielmehr sollte es, wie bei der Industrie auch, allein den jeweiligen Branche überlassen bleiben, ob und in welchem Umfang sie die Normung ihrer Produkte und Dienstleistungen voranbringen wollen. Serviceorientiertheit und Dienstleistungsqualität sind zwingend für den Erfolg von Hotellerie und Gastronomie erforderlich, aber die Normung der Dienstleistungen des Gastgewerbes ist keine notwendige Voraussetzung dafür. Ganz im Gegenteil: Die Unterschiedlichkeit der Destinationen in Kombination mit der Vielschichtigkeit der Dienstleistungen macht die Anziehungskraft und Attraktivität der Branche aus. Diesem Hauptanliegen der Gäste muss Rechnung getragen werden.

Einen weiteren Schwerpunkt seiner Tätigkeit sieht Geyer beim Thema Rundfunkgebühren. Vor dem Hintergrund der aktuellen Gebührenerhöhung in Deutschland und dem Wegfall der Hotelpauschale verweist Geyer auf die Bedenken der EU-Wettbewerbsbehörde gegen diese Art "staatlicher Beihilfen". Nach Auffassung der EU-Kommission verstieße der Umgang mit den Rundfunkgebühren zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zum Teil gegen geltendes EU-Recht. Gefordert werde eine größere Transparenz bei der Verwendung dieser Mittel.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V., Berlin (DEHOGA) Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: 030/7262520, Telefax: 030/72625242

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