Pressemitteilung | Kassenzahnärztliche Vereinigung Hamburg -Körperschaft des öffentlichen Rechts -

Hamburger Zahnärzte zeigen Solidarität mit Ärzteforderungen: Patientenfeindliche Budgets müssen weg

(Hamburg) - Streik, Demonstration, Wartezimmeraktionen – die Hamburger Zahnärzte diskutierten am Mittwoch hitzig über mögliche Reaktionen auf die frisch entfachte Diskussion zur mangelhaften Finanzierung des Gesundheitswesens. Eines war klar: Die patientenfeindlichen Budgets müssen weg.

Die Wogen gingen hoch in der Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hamburg (KZV). Die Vertreter der Hamburger Zahnärzte zeigten sich in einer einstimmig verabschiedeten Resolution solidarisch mit den aktuellen Forderungen der Ärzte auf dem Deutschen Ärztetag in Ulm.

„Die chronische finanzielle Unterversorgung ist die Achillesferse des deutschen Gesundheitswesens“, erklärte Dr./RO Eric Banthien, Vorstandsvorsitzender der KZV Hamburg. Die staatlich verordneten Budgets seien behandlungs- und damit patientenfeindlich. Wegen der Budgets hätten beispielsweise die Hamburger Zahnärzte im letzten Jahr erbrachte Leistungen also Füllungen, Kronen und Prothesen im Wert von 7 Millionen Euro nicht bezahlt bekommen. „Wir versorgen unsere Patienten damit weitaus besser als es Frau Ministerin Ulla Schmidt erlaubt“, stellte Dr./RO Banthien weiter fest.

Resolution der KZV Hamburg

„Die Vertreterversammlung der KZV Hamburg unterstützt die Forderung des deutschen Ärztetages nach einer besseren Finanzierung des Gesundheitswesens. Gleichzeitig weisen wir die Unterstellungen der Bundesgesundheitsministerin, die Ärzte verlangten 20 Prozent mehr Einkommen, entschieden zurück. Tatsächlich fordern die Ärzte 20 Prozent mehr Mittel für die Patientenversorgung,

Wegen der Budgetierung erhalten Ärzte und Zahnärzte seit Jahren Teile ihrer Leistungen nicht bezahlt. Die Hamburger Zahnärzte z. B. haben allein im Jahr 2007 für 7,0 Mio. € Leistungen erbracht, die ihnen nicht vergütet wurden.
Das belegt, dass die jährliche Anhebung der budgetierten Vergütung um eine geschätzte Grundlohnsummensteigerung erheblich zu wenig ist.

In diesem Jahr betrug diese Steigerung 0,64 Prozent, in 2007 = 0,47 Prozent, in 2006 = 0,83 Prozent, in 2005 = 0,38 Prozent und in 2004 sogar nur 0,02 Prozent. Bei bestehenden Inflationsraten um 3 Prozent, dem medizinischen Fortschritt und der gestiegenen Lebenserwartung der Bevölkerung ist das in keinem Fall ausreichend, um die chronische Unterfinanzierung des Gesundheitswesens zu beseitigen.

Die Vertreterversammlung der KZV Hamburg fordert die Politik auf, die Budgetierung abzuschaffen und Finanzierung des Gesundheitswesen auf solide Beine zu stellen, damit die notwendigen Behandlungen durchgeführt und bezahlt werden können.“

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenzahnärztliche Vereinigung Hamburg -Körperschaft des öffentlichen Rechts - Pressestelle Katharinenbrücke 1, 20457 Hamburg Telefon: (040) 361470, Telefax: (040) 364470

(tr)

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