Pressemitteilung | Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven

Handelskammer Bremen und IHK Bremerhaven legen gemeinsamen Jahresbericht 2004 vor

(Bremen) - Bremen muss verstärkt darauf achten, dass die positive Grundstimmung der vergangenen Jahre erhalten bleibt. Nur so könne erreicht werden, dass die vielen Erfolge der Sanierungsstrategie, bei den konsumtiven Ausgaben zu sparen und in standortstärkende Infrastrukturen zu investieren, langfristig tragfähig seien. Dies betonten Dr. Patrick Wendisch, Präses der Handelskammer Bremen, und Peter H. Greim, Präsident der IHK Bremerhaven, sowie die Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger (Bremen) und Michael Stark (Bremerhaven) bei der Vorstellung des gemeinsamen Jahresberichts 2004 der beiden Kammern.

Präses Dr. Wendisch und Präsident Greim: „Schlagworte wie Haushaltsnotlage, Kanzlerbrief oder Space Park haben in den vergangenen Monaten bisweilen überdeckt, dass das Land Bremen in vielen Bereichen positiv vorangebracht werden konnte: vom Ausbau des Containerhafens in Bremerhaven und der Verkehrsinfrastruktur in Bremen über die Aufwertung der Innenstädte, den Aufbau der International University Bremen bis zu den Erfolgen im Technologietransfer, die uns zum Titel ,Stadt der Wissenschaft 2005’ verholfen haben.“ Diese gelungenen Aspekte der bremischen Sanierungspolitik dürften nicht zerredet werden. Zur konsequenten Fortführung des Investitionskurses gebe es keine Alternative, wenn Wirtschaftswachstum – so der Grundgedanke der bremischen Leitlinie – neue Arbeitsplätze schaffen und die langfristige Finanzkraft Bremens steigern solle.

Im Mittelpunkt des Jahresberichts stehen Schwerpunktthemen, die Erfolge, aber auch Notwendigkeiten für die weitere Entwicklung von Bremens Strukturwandel deutlich machen. So konzentriert sich der Bericht beispielsweise auf die Chancen, die der kontinuierlich wachsende Sektor der Hafen- und Logistikwirtschaft für Bremen bringt. Er beschäftigt sich mit der Frage der weiteren Profilierung des Technologiestandortes Bremen im „Jahr der Wissenschaft 2005“ sowie mit der erfolgreichen Umsetzung des Nationalen und Regionalen Paktes für Ausbildung. Auch spielen die Fähigkeiten der Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2010, sich positiv auf die gesamte Entwicklung des Standortes Bremen auszuwirken, sowie die Entwicklungen im Alten und Neuen Hafen in Bremerhaven eine wichtige Rolle.

So erfolgreich wie in keinem anderen Bundesland, so betonten die beiden Präsidenten, sei im Land Bremen der am 16. Juni 2004 abgeschlossene Pakt für Ausbildung umgesetzt worden. Durch den Einsatz der beiden Kammern und das große Engagement der Unternehmen hat die Zahl der Ausbildungsplätze im abgeschlossenen Ausbildungsjahr 2004 gegenüber dem Vorjahr im Kammerbezirk Bremen um 11,1 Prozent und im Kammerbezirk Bremerhaven um 17,8 Prozent bei den kaufmännischen und gewerblichen Berufen zugenommen. Das Land Bremen kann insgesamt einen bundesweiten Rekord verzeichnen: die Summe der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse bei allen in Bremen vertretenen Kammern ergibt eine Steigerungsrate von 8,6 Prozent zum Ende des Ausbildungsjahres 2004. Schon kurz nach der Unterzeichnung des regionalen Ausbildungspaktes am 30. Juni 2004 seien statt der zugesagten 280 zusätzlichen Ausbildungsplätze für die Paktlaufzeit von drei Jahren mehr als 1000 zusätzliche Ausbildungsplätze in Handel, Gewerbe, Handwerk und im Öffentlichen Dienst bereitgestellt gewesen.

Die konjunkturellen Aussichten für Bremen beurteilten Präses Dr. Wendisch und Präsident Greim zurückhaltend: „Die Stimmen aus den Unternehmen deuten für 2005 nur auf eine moderate Fortsetzung der wirtschaftlichen Erholung hin. Zwar können wir von der Auslandsnachfrage auch weiterhin Impulse erwarten, die Dynamik dürfte aber insgesamt nachlassen.“ Die Erträge würden vielfach stark durch gestiegene Rohstoff- und Energiekosten belastet.

Zum aktuellen System der föderalen Finanzverteilung in Deutschland sagten die beiden Kammer-Präsidenten: „Wir werden in Bremen unsere Sparanstrengungen im konsumtiven Bereich sicherlich weiter steigern müssen. Auf Dauer wird dies aber nur tragfähig sein, wenn es zu einer generellen Neustrukturierung der föderalen Finanzverteilung kommt. Ohne sie werden die bremischen Haushaltsprobleme nicht zu lösen sein, weil im aktuellen System erfolgreiche Standortpolitik fiskalisch zu wenig belohnt wird und Stadtstaaten wie Bremen zudem eklatant benachteiligt werden.“

Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen Am Markt 13, 28195 Bremen Telefon: 0421/36370, Telefax: 0421/3637299

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