Pressemitteilung | Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven

Handelskammer appelliert im Vorfeld der Sitzung des Koalitionsausschusses: Bremer Bildungssystem leistungsorientiert umgestalten

(Bremen) - Im Vorfeld der Sitzung des Bremer Koalitionsausschusses am 8. September 2002, bei der auch über den Umbau des bremischen Bildungssystems gesprochen wird, fordert die Handelskammer grundlegende und einschneidende Veränderungen im Bildungssystem.

Nach Auffassung der Handelskammer sollten die Aspekte der Leistungsorientierung und Motivation an den Bremer Schulen wieder stärker berücksich-tigt werden. Ziel müsse sein, die spätestens mit der Veröffentlichung der Länderergebnisse der Schulleistungsstudie „Pisa“ deutlich gewordenen Bildungsdefizite in Bremen nachhaltig zu beseitigen und die Qualität der Bildung wieder zu erhöhen. Die Leistungen der bremischen Schülerinnen und Schüler müssten auch im bundesweiten Vergleich wieder an die Spitze gebracht werden.

Eine deutliche Erhöhung des Qualifizierungsniveaus der Jugendlichen an Bremer Schulen bilde auch die Voraussetzung für einen reibungslosen und zukunftsorientierten Übergang in das spätere Berufsleben.

Aus Sicht der bremischen Wirtschaft gilt es künftig vor allem die Schulstrukturen deutlich zu verbessern und diese effizienter und leistungsorientierter zu gestalten. Dazu gehörten unter anderem die flächendeckende Einführung des Abiturs nach zwölf Jahren sowie die Stärkung der Kernkompetenzen von der Grundschule an – insbesondere in den Unterrichtsfächern Mathematik, Deutsch und Fremdsprachen. Auf Basis eindeutiger Leistungskriterien sollten außerdem objektive und überprüfbare Vergleichstests eingeführt werden, durch die kontinuierlich die Leistungen des Schulunterrichts gemessen werden können. Außerdem fordert die Handelskammer die Einrichtung von zent-ralen Abschlussprüfungen in allen Schularten.

Im Sinne der Chancengleichheit der Schülerinnen und Schüler an Bremer Schulen müsse künftig gewährleistet sein, dass Kinder bereits vor der Ein-schulung über gute Deutschkenntnisse verfügen. Für alle anderen gelte es eine ausreichende Sprachförderung vor dem Schuleintritt sicherzustellen.

Für Lehrerinnen und Lehrer müssen nach Ansicht der Handelskammer Fort-bildungen auch außerhalb der Unterrichtszeit verpflichtend werden. Entspre-chende Angebote hält die Handelskammer in Zusammenarbeit mit dem Lan-desinstitut für Schule (LIS) und der Arbeitsgemeinschaft Bildung und Medien norddeutscher Industrie- und Handelskammern bereits jetzt bereit.

Die Handelskammer appelliert mit Nachdruck an die Mitglieder des Koaliti-onsausschusses, diese Aspekte in Ihren Beschlüssen am Wochenende umfassend zu berücksichtigen. Ein qualitätsvolles Bildungssystem sei nicht nur im Interesse der Chancengleichheit der Jugendlichen in Bremen wichtig, sondern auch ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Stand-ortes Bremen.

Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen Am Markt 13 28195 Bremen Telefon: 0421/36370 Telefax: 0421/3637299

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