Pressemitteilung | Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Handwerk: Aufholprozess bei den neuen Ausbildungsverträgen

(Stuttgart) - Die Lehrstellensituation im baden-württembergischen Handwerk scheint sich kurz vor Torschluss ein Stück weit zu entspannen: die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge blieb Anfang August gegenüber dem Vorjahr zwar noch mit einem Minus von 4,5 Prozent im Rückstand. Allerdings zeichnet sich ein deutlicher Aufholprozess ab.

Noch Anfang Juli ging der Hauptgeschäftsführer des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT), Hartmut Richter, von 7,6 Prozent weniger Ausbildungsverträgen aus als im Vorjahr. Doch je näher das neue Ausbildungsjahr rücke, desto weiter schließe sich offensichtlich die Schere. Richter: "Ganz wird sich die Lücke aber vermutlich nicht füllen.'' Dies würde dann bedeuten, dass rund tausend Neuverträge weniger unter Dach und Fach gebracht werden konnten als im Vorjahr.

Als Gründe für diese Entwicklung macht Richter die anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage und die politische Diskussion um die Änderung der Handwerksordnung verantwortlich. Nach wie vor sei die Ausbildungsbereitschaft im Handwerk jedoch sehr hoch, obwohl sich das Handwerk bereits seit drei Jahren in der Rezession befinde und dies bei den Ausbildungsbetrieben deutliche Spuren hinterlassen habe.

Parallel dazu schätzt Richter die Zahl der offenen Lehrstellen im Handwerk mit mindestens 8.000 Lehrstellen unverändert hoch. Dies liege zum einen am Mangel an qualifizierten Bewerbern, zum anderen seien die Jugendlichen oft zu stark auf ihren Wunschberuf fixiert. Die einzelnen Gewerbe verzeichnen ein regional und branchenspezifisch recht unterschiedliches Bild der Lage auf dem Lehrstellenmarkt. Im Baugewerbe (Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Straßenbauer), im Ausbaugewerbe (Stuckateure, Maler und Lackierer), in den Sanitär-Heizung-Klima-Berufen (Gas- und Wasserinstallateure, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer) und im Nahrungsmittelhandwerk (Bäcker, Konditoren, Fleischer) sind noch zahlreiche Lehrstellen frei.

Wer bisher leer ausgegangen ist, der kann sich über die Internetseiten des Handwerkstages unter der Adresse www.handwerk-bw.de/lehrstellenboerse über noch offene Ausbildungsplätze in Handwerksberufen informieren. Gesucht werden kann nach Ausbildungsberufen, aber auch nach Städten, Landkreisen oder Firmennamen. Natürlich finden sich auch die jeweiligen Ansprechpartner bei den Handwerkskammern. Ein Link führt zur Lehrstellenbörse des Arbeitsamtes.

Die 117.000 Handwerksbetriebe beschäftigen derzeit 790.000 Mitarbeiter und bilden rund 57.500 junge Menschen aus.

Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart Telefon: 0711/1657401, Telefax: 0711/1657444

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