Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Handwerk gewinnt 6.202 Betriebe neu für die Ausbildung / 4.800 zusätzliche Kräfte werben Lehrstellen / Umfrage zum Stichtag 31. Juli 2004

(Berlin) - Zu den Aktivitäten der Handwerksorganisationen zur Gewinnung von neuen Ausbildungsplätzen bis zum Stichtag 31. Juli 2004 erklärt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): "Sein traditionell großes Engagement zur Ausbildung Jugendlicher setzt das Handwerk auch im Rahmen des Ausbildungspaktes 2004 fort. Zum Stichtag 31. Juli haben die Handwerkskammern in Deutschland 6.202 Betriebe neu als Ausbildungsbetriebe gewonnen. Dies ist angesichts der im Handwerk im fünften Jahr in Folge anhaltenden Rezession eine gewaltige Leistung. Diese Betriebe haben zugesagt, mindestens einen Auszubildenden neu einzustellen. Darüber hinaus werben die Kammern neue Ausbildungsplätze bei bestehenden Ausbildungsbetrieben ein.

Es zeigt sich, dass die Verunsicherung der Betriebe durch die drohende Ausbildungsplatzabgabe überwunden ist. Ich bin daher zuversichtlich, dass das Handwerk seinen Anteil von 30 Prozent an der Gesamtzahl der zugesagten neu einzuwerbenden 30.000 Ausbildungsplätze in diesem Jahr nicht nur erreichen, sondern sogar übertreffen wird.

Weiterhin positiv entwickelte sich im Juli auch die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge. Wir sind daher zuversichtlich, die sehr hohe Ausbildungsquote im Handwerk halten zu können; jeder zehnte Mitarbeiter soll auch in Zukunft ein Lehrling sein.

Alle Befürworter einer Ausbildungsplatzabgabe und Gegner eines Ausbildungspaktes sollten angesichts dieser Bilanz ihre Schwarzmalerei sofort einstellen. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland bleibt schwierig, das Betriebssterben und der Verlust von Arbeitsplätzen hält auch 2004 an. Das hat dramatische Auswirkungen auf die Zahl der Lehrstellen, die Situation bleibt sehr schwierig. Gerade in einer solchen Lage lässt sich Ausbildung aber nicht kaufen. Sie ist nur über den Konsens aller gesellschaftlichen Kräfte und das freiwillige Engagement der Kammerorganisationen und der Betriebe zu erreichen.

Im Handwerk ist das herausragende Zwischenergebnis durch den außergewöhnlichen Einsatz haupt- und ehrenamtlicher Kräfte zustande gekommen. Eine erste Auswertung unserer erst am Wochenende abgeschlossene Umfrage hat ergeben, dass in den 54 Handwerkskammern 446 Kräfte zusätzlich mit der Werbung und Vermittlung von Lehrstellen betraut wurden, dazu kommen 20 Neueinstellungen. In zahlreichen Kammern engagieren sich auch bereits die Ehrenamtsträger der Organisationen, sowie erfahrene Meister. Ihre Zahl wird zum Stichtag auf 3.356 beziffert - mit weiter steigender Tendenz, da einige Kammern erst im August in speziellen Aktionen auf ihre ehrenamtliche Reserve zurückgreifen.

Die Zahl der Betriebskontakte in den ersten sieben Monaten des Jahres ist mit 262.000 überwältigend. Davon erfolgten 32.570 durch persönliche Ansprache, sowie 45.000 weitere durch persönliche Ansprache am Telefon. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere, regional sehr unterschiedliche Aktivitäten erfolgt. Stichworte sind hier u.a.: Internetbörsen für Lehrstellen, Telefon-Hotlines zur Beratung von Betrieben und Lehrstellen, Ausbildungsmessen, regionale "Runde Tische" gemeinsam mit Bundesagentur und IHK, Aktionstage, auch in den Schulen, Sommerlehrgänge zur Nachschulung von leistungsschwachen Bewerbern, Lehrstellenaktionen gemeinsam mit regionalen oder bundesweiten Medien (BILD am Sonntag).

Das Handwerk wird in seinen Bemühungen und die Gewinnung neuer Lehrstellen fortfahren. Dazu beginnt nun verstärkt die Information der Betriebe über die im Ausbildungspakt zugesagte Vermittlung von Einstiegsqualifikationen an leer ausgegangene oder nicht ausbildungsfähige Bewerber."

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: 030/20619-0, Telefax: 030/20619-460

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