Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Handwerk intensiviert Qualifikationsanstrengungen

(Berlin) - Das Bundeskabinett hat in dieser Woche den Berufsbildungsbericht 2006 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zustimmend zur Kenntnis genommen. Dazu erklärt Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

„Die Wirtschaft hat ihre Paktzusagen erfüllt. Das Handwerk erreicht trotz erheblicher Beschäftigungsverluste erneut die hohe Ausbildungsquote von knapp 10 Prozent.

Leider erzielen wir in den jetzt zulassungsfreien Gewerken schlechtere Ausbildungsquoten. Damit bestätigt sich unsere Sorge, dass gering qualifizierte Unternehmensgründer keine Ausbildungsplätze schaffen und sich damit die gefährliche Dequalifizierungsspirale weiterdreht.

Um eine deutliche Verbesserung der Ausbildungssituation insgesamt zu erzielen, müssen sich zum einen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern. Nur wo Arbeitsplätze geschaffen werden, entstehen auch Ausbildungsplätze. Zum anderen ist die unzureichende Ausbildungsreife der Schulabgänger der Grund dafür, dass angebotene Lehrstellen unbesetzt bleiben. Die Betriebe können nicht nachholen, was im Elternhaus und in der Schule versäumt wurde.

Deshalb unterstützt das Handwerk die Strukturinitiative von Bundesbildungsministerin Schavan. Die notwendigen Reformarbeiten im Bildungssystem müssen beschleunigt werden. Dazu gehören

- die stärkere Verzahnung der vorschulischen, schulischen und beruflichen Bildung in einem ganzheitlichen Bildungskonzept,

- Mehr Differenzierung in der Berufsausbildung,

- Prävention statt Reparatur als konzeptionelle Ausrichtung in der Benachteiligtenförderung und

- die Verzahnung von beruflicher Aufstiegsfortbildung und Hochschulbildung.

- die Europakompatibilität handwerklicher Berufslaufbahnkonzepte.

Das Handwerk selber hat die Neuordnung der Berufe intensiv betrieben. Viele konnten in den vergangenen Jahren vollständig modernisiert werden. Um den Ausbildungseinstieg für leistungsschwächere Schulabgänger zu erleichtern, arbeiten wir an Modellen zur Verzahnung von zweijährigen Einstiegsberufen mit dreijährigen Ausbildungsberufen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Alexander Legowski, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: (030) 20619-0, Telefax: (030) 20619-460

(bl)

NEWS TEILEN: