Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

Hartelt: Beratung in allen Bereichen stärken

(Mainz) - Im Rahmen einer Veranstaltung des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten (MULEWF), die am 16.04.2015 in Bad Kreuznach zum Thema "Agrarlandschaften gestalten" stattfand, sprach sich der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V., Eberhard Hartelt, für eine Stärkung der gesamten Agrarberatung und damit für die Erweiterung des Einstellungskorridors in der Agrarberatung aus. Das neue Beratungsangebot für Naturschutz in der Agrarberatung dürfe nicht zu Lasten der produktionstechnischen Beratung ausgebaut werden, so Hartelt weiter.

Hartelt betont, dass er die Naturschutzberatung nicht in Frage stellen wolle. Die Landwirtschaft sei als größter Landnutzer in der Verantwortung, im Naturschutz aktiv zu werden. Dieser Verantwortung stellten sich die Betriebe schon seit vielen Jahren sehr erfolgreich in verschiedenen Programmen. Allerdings dürfe darunter nicht die produktionstechnische Beratung leiden. Hier müsse auch die Gesamtsituation der Landwirte, die in nationalem und internationalem Wettbewerb stehen und die damit verbundenen ökonomischen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Eine einseitige Verschiebung zu Gunsten der Naturschutzberatung verschärfe diesen Zielkonflikt. Die Verbraucher wollen regionale, sichere und qualitativ hochwertige Produkte. Eine Agrarberatung auf höchstem Niveau in allen Bereichen sei dafür Grundvoraussetzung, so Hartelt.

Durch die Agrarverwaltungsreform seien in den letzten Jahren viele Stellen weggefallen. Gleichzeitig sei in nahezu allen Bereichen der Landwirtschaft die Komplexität der zu beachtenden Vorschriften und Regelungen in den letzten Jahren stark gestiegen und damit auch der Beratungsbedarf. Hinzu komme, dass immer wieder Berater für Kontrollen abgezogen werden und damit für ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr zur Verfügung stehen. Dieser Entwicklung müsse in der gesamten Agrarberatung Rechnung getragen werden, stellte BWV-Präsident Hartelt klar. Ein Ausbau der Naturschutzberatung dürfe daher keinesfalls zu Lasten der produktionstechnischen Beratung gehen. Für Hartelt stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob mit dem Ausbau der Naturschutzberatung nicht schleichend eine komplette Neuausrichtung der gesamten Beratung vorangetrieben werde. Die Naturschutzberatung dürfe aber auch in Zukunft nur eine Ergänzung sein, sonst hätte sie in der Landwirtschaft ein Akzeptanzproblem.

Der BWV-Präsident fordert aus diesem Grund eine Ausweitung des Einstellungskorridors für die landwirtschaftliche Beratung an den zuständigen Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR). Er verweist auf den Einstellungskorridor in der Forstwirtschaft, der deutlich erhöht wurde. Eine entsprechende Zusage hätte es seitens des MULEWF auch für die Landwirtschaft gegeben. Nun müssten endlich Taten folgen und eine Stärkung der Beratung entsprechend umgesetzt werden.

Rheinland-Pfalz dürfe die hervorragende Einheit von Schule, Beratung und Versuchswesen keinesfalls durch eine weitere Reduktion des Personalbestandes oder durch einen Abzug der vorhandenen Beratungskräfte in andere Bereiche gefährden.

Vor diesem Hintergrund weist Hartelt auch die Kritik des Landesrechnungshofes am Versuchswesen im Obstbau zurück. In dieser Situation einen weiteren Personalabbau zu fordern sei völlig unangebracht und widerspreche den gestiegenen Anforderungen im Obstbau und der Lebensmittelproduktion insgesamt.

Eine Stärkung der Beratungskräfte in den DLRs sei nicht nur im Sinne der Landwirtschaft, vielmehr sei eine personell gut aufgestellte Agrarberatung im öffentlichen Interesse und zum Wohle der Verbraucher in Rheinland-Pfalz, so Hartelt abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. Pressestelle Weberstr. 9, 55130 Mainz Telefon: (06131) 62050, Fax: (06131) 620550

(sy)

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