Pressemitteilung |

Hartmannbund fordert radikales Umdenken der deutschen Öffentlichkeit: Dr. Thomas: „Von der Pflichtversicherung zur Versicherungspflicht“

(Bonn) – Ein radikales Umdenken bezüglich der Finanzierung des deutschen Gesundheitssystems hat der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. med. Hans-Jürgen Thomas, erneut gefordert: „Wenn nach dem 22. September der quälende Stillstand in der gesundheitspolitischen Diskussion endlich aufgehoben würde, ist es dringend notwendig, wirkliche Reformansätze zu diskutieren“.

„Das qualitativ hochstehende und weltweit geachtete deutsche Gesundheitswesen kann nur dann auf diesem Standard gehalten werden, wenn zusätzliche Mittel in das System fließen.“ Dies sei um so wichtiger, so der Hartmannbund-Vorsitzende, da der Gesundheitsbereich einer der wenigen wachsenden Märkte in Deutschland sei, der vor allen Dingen auch vor dem Hintergrund der Globalisierung der Wirtschaft nicht weiter durch Spargesetze gebremst werden dürfe. Deshalb sei es eine der wichtigen Aufgaben der nahen Zukunft, in der Bevölkerung das Bewusstsein dafür zu wecken, dass im Gesundheitssystem nicht mehr alles zum Nulltarif zu haben sein wird. „Es muss Anreize zu mehr Eigenverantwortung geben“, forderte Dr. Thomas, „und in dem Maße, wie die kollektive Daseinsvorsorge zurückgedrängt wird, muss der Bürger auf privatwirtschaftliche Formen der Zukunftssicherung ausweichen können“.

Hier sei dann auch der Staat gefordert, der seinen Bürgern den finanziellen Spielraum für mehr Eigenvorsorge zur Verfügung stellen müsse. Einen möglichen Weg sieht der Hartmannbund-Vorsitzende in der Durchsetzung des Prinzips der Kostenerstattung mit sozialverträglicher Selbstbeteiligung, der dann möglicherweise sogar dazu führen könnte, dass in Deutschland die Pflichtversicherung im Gesundheitswesen von einer Versicherungspflicht für alle im Sinne einer Grundabsicherung abgelöst werden kann. Der Umfang dieser Grundabsicherung müsse im gesellschaftlichen Konsens festgelegt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund Verband der Ă„rzte Deutschlands e.V. Godesberger Allee 54 53175 Bonn Telefon: 0228/81040 Telefax: 0228/81041 55

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