Pressemitteilung | Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Hartmannbund und Frankfurter Medizinstudierende fordern bessere Bedingungen im Praktischen Jahr

(Berlin) - Anlässlich des 75. Medizinischen Fakultätentages in Frankfurt haben der Hartmannbund und die Fachschaft der Medizinischen Fakultät Frankfurt am Main zu einer gemeinsamen studentischen Demonstration für bessere Studienbedingungen im Praktischen Jahr (PJ) aufgerufen. Wichtigste Forderung: Eine monatliche Aufwandsentschädigung in Höhe von 597 Euro für alle Medizinstudierenden im PJ. Die Frankfurter Studenten wollen zudem anmahnen, dass die ihnen Anfang des Jahres zugesicherte PJ-Aufwandsentschädigung in Höhe von 300 Euro monatlich noch immer nicht an jedem Lehrkrankenhaus ausgezahlt wird.
"Mit unserer Demonstration wollen wir die Vertreter der Medizinischen Fakultäten auf den aktuellen Missstand hinweisen und hoffen auf ein Wachrütteln in den Köpfen der Studiendekane, die ja keinen unerheblichen Einfluss auf die akademischen Lehrkrankenhäuser ihrer Universitätskliniken haben", erläuterte Theodor Uden, Vorsitzender der Medizinstudierenden im Hartmannbund, die Entscheidung von Hartmannbund und Fachschaft, während des zweitägigen Treffens der Medizinischen Fakultäten am Donnerstag, den 19. Juni, um 13 Uhr auf dem Frankfurter Campus Westend gemeinsam auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen.
Der Hartmannbund hatte mit seiner kürzlich veröffentlichten bundesweiten Erhebung aufgezeigt, dass jedes sechste Lehrkrankenhaus in Deutschland keine Aufwandsentschädigung im Praktischen Jahr zahlt, gut die Hälfte der 691 erfassten Lehrkrankenhäuser lediglich zwischen 201 und 400 Euro im Monat und nur 56 Häuser den BAföG-Höchstsatz von 597 Euro und mehr. Diese Schieflage müsse im Interesse aller PJ-Studierenden dringend korrigiert werden, denn mit ihrer qualitativ hochwertigen Arbeit würden die PJler die Abläufe an den Kliniken und auf den Stationen maßgeblich unterstützen und damit auch die Ärzte entlasten, sind sich die Studierenden einig.
Neben der PJ-Aufwandsentschädigung stehen eine bessere Transparenz der Ausbildungsbedingungen an den Lehrkrankenhäusern sowie die Verbesserung der Qualität im PJ im Mittelpunkt der studentischen Demonstration in Frankfurt. Wichtige Forderungen sind außerdem die Einhaltung geregelter Arbeitszeiten der PJ-Studierenden, die täglich oft zehn Stunden und mehr im Einsatz sind, die Umsetzung der PJ-Logbücher sowie die Gewährleistung einer wöchentlichen Selbstlernzeit.

Die Frankfurter Studierenden wollen mit der Demonstration zusätzlich daran erinnern, dass die Auszahlung ihrer erst vor wenigen Monaten erstrittenen PJ-Aufwandsentschädigung in Höhe von monatlich 300 Euro noch immer nicht umgesetzt wird. Erst wenige Tage vor Beginn des aktuell laufenden PJ-Durchganges seien die Studierenden über die Aufwandsentschädigung informiert worden, und bezüglich der Selbstlernzeit gebe es weiterhin keine klare Regelung. "Der Dekan hat die Entscheidung ohne Mitsprache der Studierenden getroffen und will im Gegenzug die Selbstlernzeit komplett abschaffen - wir wollen ein faires PJ mit existenzsichernder Aufwandsentschädigung, guter Lehre und genug Zeit zum selbstbestimmten Lernen", so die Forderung der Frankfurter Fachschaft Medizin, die alle Medizinstudierenden zur Protestaktion am Donnerstag aufruft.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V., Hauptgeschäftsstelle Pressestelle Kurfürstenstr. 132, 10785 Berlin Telefon: (030) 2062080, Fax: (030) 20620829

(sy)

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