Pressemitteilung | Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT)

Hausgeräte-Industrie und -Einzelhandel fordern Reform des EU-Energielabels / Industrie und Einzelhandel für neues EU-Energielabel / Neues EU-Energielabel muss flexibel für Neu-Klassifizierungen sein / Elektrowirtschaft fordert konsumentenfreundliche, einfach zu handhabende und zukunftsfähige Lösung

(Köln/Frankfurt am Main) - Das seit 1998 geltende EU-Energielabel ist eine Erfolgsstory für die Umwelt: Es hilft den Konsumenten bei der Kaufentscheidung mit Informationen zum Energie- und Wasserverbrauch von Elektro-Hausgeräten. Inzwischen hat es aber deutlich an Informationsgehalt verloren. So werden in vielen Gerätekategorien heute die Umweltstandards für die beste Energieklasse A von einem sehr großen Teil der verfügbaren Geräte erfüllt. Die Einführung zusätzlicher Energieklassen A+ und A++ bei Kühl- und Gefriergeräten war für den Verbraucher eher verwirrend. Dr. Reinhard Zinkann, Sprecher der Hausgeräte-Fachverbände im ZVEI: „Das Energielabel hat für den Verbraucher nur noch einen geringen Nutzwert. Es ist höchste Zeit, auf Basis der alten Kennzeichnung ein neues, zukunftssicheres Label zu entwickeln, das dem Geräteangebot und den Anforderungen des Marktes entspricht.“

Wer energieeffiziente Elektrogeräte kauft, leistet aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz und spart Verbrauchskosten. Deshalb fordern Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) und ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie eine zügige Reform der Energie-Kennzeichnung für Elektro-Hausgeräte auf EU-Ebene. Mit ihrem gemeinsamen Vorschlag orientieren sich die deutschen Branchenverbände dabei im Grundprinzip an der Euro-Norm – wie sie für Kraftfahrzeuge gilt. Der Vorschlag besitzt vielfältige Vorteile:

1.) Die grafische Gestaltung des Labels mit sieben Balken und Farbskala bleibt auch in der neuen Version erhalten. Das erhöht den Wiedererkennungseffekt beim Konsumenten.

2.) Die bestehenden alphabetischen Energieeffizienzklassen (z.B. „A“) werden durch nach oben offene numerische Klassen (angefangen bei „1“) ersetzt. Die nach Zahlen durchnummerierten 7 Energieklassen können entsprechend dem technischen Entwicklungsstand dynamisch durch neue „bessere“ Klassen ergänzt werden. Die „schlechteste“ Klasse (mit der kleinsten Zahl) würde dann jeweils entfallen.

3.) Die Einstufung des Elektrogerätes in eine Energieeffizienzklasse bleibt dauerhaft gültig, wodurch einmal gekennzeichnete Geräte nicht in regelmäßigen Abständen mit großem Aufwand von Handel und Industrie umetikettiert werden müssten.

4.) Weil die höchste Ziffer immer für die bestmögliche Energieeffizienz steht, wäre das neue Label auch für den Konsumenten leicht zu verstehen. Durch das Ziffernsystem sind die neuen Energieeffizienz-Klassen zudem eindeutig vom herkömmlichen A-bis-G-Labeling unterscheidbar.

Grafik "Vorschlag neues EU-Energielabel

Der Einzelhandel sieht in einem zukunftssicheren und praktikablen Energieeffizienz-Label einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Willi Klöcker, BVT-Vorsitzender: „Bereits heute schont jeder Endverbraucher durch den Kauf eines energieeffizienten Gerätes nicht nur das Klima, sondern auch seinen Geldbeutel. Der Konsument weiß inzwischen, dass die meisten Kosten eines Elektrogerätes - zum Beispiel durch den Stromverbrauch - oft erst nach dem Kauf entstehen. Nicht zuletzt nach den Strompreis-Erhöhungen der letzen Jahre wird der Energieverbrauch mehr und mehr zu einem kaufentscheidenden Faktor. Der Handel braucht deshalb dringend eine aussagefähige Energiekennzeichnung, die im Tagesgeschäft praktisch handhabbar ist und den Konsumenten überzeugt.“ Die Verbände erklären sich bereit, die Politik bei der Reform zu unterstützen, um möglichst rasch eine marktfähige Energie-Kennzeichnung zu realisieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Technik des Einzelhandels e.V. (BVT) Willy Fischel, Geschäftsführer An Lyskirchen 14, 50676 Köln Telefon: (0221) 27166-0, Telefax: (0221) 27166-20

(el)

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