Pressemitteilung | Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. (DVPT)

Heftige Rückwärtsbewegungen der Deutschen Post AG zu mehr Kundennähe

(Offenbach) - Der Deutsche Verband für Post und Telekommunikation (DVPT e.V.) sieht in der heutigen (27. Juni) Erklärung der Deutschen Post AG, derzufolge sie bis zu 300 stationäre Einrichtungen mit der Grundversorgung an Postdienstleistungen neu schaffen möchte, eine Wende in der bisherigen Unternehmensstrategie. Nachdem die Post innerhalb von zwölf Jahren die Zahl ihrer Filialen von ca. 21.000 auf aktuell ca. 12.600 abgebaut hat, sieht sie sich immer stärker in der öffentlichen Kritik. Die Verbraucherbeschwerden richten sich vermehrt auf einen ständigen Serviceabbau zu Lasten der Postkunden.

Seit 2001 setzt die Post das sogenannte "STAR-Programm" um, mit dem jährlich 300 Millionen Euro eingespart werden. Dies geschieht durch den Abbau von stationären Einrichtungen, die Reduzierung der Öffnungszeiten, den Abbau von Briefkästen, die Vergrößerung der Zustellbezirke (mit dem Ergebnis späterer Zustellung) usw.
Gleichzeitig glänzt die Post die Gewinnergebnissen, die zu etwa 60 Prozent aus den Monopoleinnahmen stammen. Monopoleinnahmen seien aber nicht in erster Linie dazu da, um Aktionärserwartungen zu erfüllen, sondern sollten zuallererst als Ausgleich für nicht kostendeckende Infrastrukturmaßnahmen dienen, so Elmar Müller, Vorstand des DVPT.

Müller weiter: "Im übrigen wird die Post auch nach dem Ende des Postmonopols noch über einen langen Zeitraum diese nach Art 87f GG garantierte Infrastruktur erbringen müssen." Die Postdienstleistungsverordnung vom 21.8.2001 sieht in § 2 (Nichtdiskriminierung) vor: "Marktbeherrschende Anbieter von Postdienstleistungen haben diese Leistungen auf diesem Markt jedermann zu gleichen Bedingungen zur Verfügung zu stellen, es sei denn, dass unterschiedliche Bedingungen sachlich gerechtfertigt sind."

Erst vor wenigen Tagen hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund die Bundesregierung aufgefordert, die Zahl der Postfilialen wieder deutlich zu erhöhen. Der DVPT begrüßt diese Entwicklung und erwartet von der Post nicht nur Ankündigungen, sondern eine rasche Verbesserung der derzeitigen schlechten Servicesituation.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Verband für Post und Telekommunikation e.V. Berliner Str. 170-172, 63067 Offenbach Telefon: 069/8297220, Telefax: 069/82972226

NEWS TEILEN: