Pressemitteilung | Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK)

Herausforderung Pflegebedürftigkeit wächst weiter

(Berlin) - Nach Einschätzung des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) zeigt der heute veröffentlichte BARMER GEK Pflegereport 2014 die großen und nach wie vor ungelösten Herausforderungen in der Pflege auf. "Die Zahl der auf Hilfe angewiesenen Pflegebedürftigen ist in einem Jahr um 3,5 Prozent angestiegen, dieser Trend wird sich vorläufig fortsetzen. Der bereits bestehende Pflegefachpersonalmangel verschärft sich und hat nachweislich gravierende Auswirkungen auf die Versorgungsqualität, wie das Beispiel Mundgesundheit im Report zeigt", so DBfK-Referentin Johanna Knüppel heute in Berlin. "Das demnächst in Kraft tretende Pflegestärkungsgesetz (PSG I) sieht erste Verbesserungen vor, bleibt aber in weiten Teilen hinter den Erfordernissen zurück. So wird durch die vorgesehene bescheidene Anpassung der Leistungen bei weitem nicht der eingetretene hohe Kaufkraftverlust in der Pflegeversicherung ausgeglichen. Der Zuwachs an gering qualifizierten Betreuungskräften führt nicht zur Entlastung der Pflegefachpersonen, ganz im Gegenteil. Zu deren ohnehin hohem Arbeitsvolumen kommen vermehrte Aufsichtspflichten und Verantwortungsübernahme hinzu. Ohne gleichzeitige Verbesserung der Personalausstattung mit Pflegefachpersonen wird einer zunehmenden Dequalifizierung in der Pflege Vorschub geleistet", so Knüppel weiter.

Der aktuelle Report bietet wichtige Anknüpfungspunkte. Pflegebedürftigkeit entwickelt sich regional unterschiedlich, nötig sind deshalb verstärkt Konzepte der Regionen und Kommunen. Der nach wie vor geringe Anteil an Vollzeitbeschäftigung in der Pflege ist ein Potenzial, das sich mit glaubwürdigen und effektiven Anreizen zur Personal-Aufstockung nutzen lässt. Gezielte geriatrische Rehabilitation kann den Eintritt von Pflegebedürftigkeit hinausschieben. Aufsuchende, gute Beratung verbessert die Inanspruchnahme ambulanter Hilfen und fördert so den Verbleib im eigenen Zuhause. Denn "ambulant vor stationär" ist, was sich Betroffene vor allem wünschen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe - Bundesverband e.V. (DBfK) Pressestelle Alt-Moabit 91, 10559 Berlin Telefon: (030) 219157-0, Fax: (030) 219157-77

(cl)

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