Pressemitteilung | Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU)

Herausforderung: Wachstum

(Berlin) - Gute Entwicklung, große Potenziale, aber auch enorme Herausforderungen: So resümierte BBU-Vorstand Maren Kern die wesentlichen Ergebnisse des BBU-Marktmonitors 2015. "Wachstum ist das große Thema unserer Region. Es sozial zu gestalten und seine Begleiterscheinungen zu bewältigen, muss das oberste Ziel der Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik sein. Die Wohnungswirtschaft in Berlin-Brandenburg steuert ihren Part dazu bei, kann das aber auch nur mit den richtigen Rahmenbedingungen."

Als drängendste Aufgaben nannte Kern zum einen die rasche Ausweitung des Wohnungsangebots durch Neubau in Berlin-Potsdam sowie eine bessere Vernetzung mit dem übrigen Land Brandenburg. Zum anderen müssten lebenswerte und stabile Nachbarschaften und Städte gesichert werden. Neben mehr öffentlichen Investitionen in Infrastruktur, Wohnungsbau und Verwaltung seien vor allem die Absenkung von Baustandards, die ausreichende Bereitstellung von Bauland und die Entschlackung von Planungs- und Vergabeverfahren vordringlich. Kern: "Nur mit Flexibilität, Pragmatismus und Mut werden wir verhindern können, dass sich die Wohnungsmarktlage in Teilen unserer Region zu einer Wohnungsnot zuspitzt."

BBU-Mieten Berlin: Deutlich unter Marktniveau

Bei den BBU-Mitgliedsunternehmen in Berlin lagen die Bestands-Nettokaltmieten 2014 mit durchschnittlich 5,43 pro Monat und Quadratmeter Wohnfläche (+2,5 Prozent) deutlich unter dem Mietspiegeldurchschnitt (5,84 Euro/m2). Noch ausgeprägter war der Unterschied bei Neuvertragsmieten: Mit durchschnittlich 6,31 Euro pro Monat und Quadratmeter Wohnfläche lagen die BBU-Mitgliedsunternehmen um rund 30 Prozent unter den Marktmieten (9,01 Euro/m2). Kern: "Wir bleiben der starke Stabilitätsanker für das wachsende Berlin."

BBU-Mieten Land Brandenburg: 80 Prozent der Orte unter fünf Euro

Die Bestandsmieten bei den BBU-Mitgliedsunternehmen im Land Brandenburg lagen 2014 durchschnittlich bei 4,79 Euro pro Monat und Quadratmeter Wohnfläche (+2,1 Prozent). Lediglich neun der insgesamt 46 erfassten Orte im Land Brandenburg hatte eine Nettokaltmiete von mehr als fünf Euro pro Quadratmeter. In den Städten des weiteren Metropolenraums lag die durchschnittliche Bestandsmiete sogar nur bei 4,60 Euro pro Quadratmeter. Kern: "Die Wohnpotenziale von Brandenburgs Städten könnten einen Beitrag zur Entlastung der Wohnungsmärkte in Berlin und Potsdam leisten. Hierzu muss aber die regionale Vernetzung weiter vertieft werden. Das Wachstum muss besser verteilt werden."

Willkommenskultur für Wachstum

Berlin, Potsdam und das Berliner Umland wachsen immer schneller - Berlin nach derzeitigem Stand wahrscheinlich sogar bis 2030 von derzeit knapp 3,5 Millionen auf vier Millionen Einwohner. Um dieses Wachstum zu bewältigen, müssten allein in Berlin bis 2030 rund 300.000 neue Wohnungen gebaut werden, etwa 100.000 davon bis 2020. Das heißt: "Wir bräuchten eigentlich eine Verdopplung der heutigen Fertigstellungszahlen. Hinzu komme die notwendige Stadtinfrastruktur. Ohne eine Willkommenskultur und Agenda für Wachstum werden sich diese Herausforderungen nicht bewältigen lassen", so Kern.

Der BBU-Marktmonitor

Rund 900.000 ausgewertete Daten aus Bestands- und Neumietverträgen, eine umfangreiche Zusatzstudie und zehnjährige Zeitreihen: Der BBU-Marktmonitor 2015 stellt die Wohnungsmärkte Berlin-Brandenburgs in ihrer ganzen Differenziertheit dar. Mit einzigartiger Detailtiefe liefert er so Ansatzpunkte für die Gestaltung der weiteren Entwicklung der Hauptstadtregion.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU) Dr. David Eberhart, Pressesprecher Lentzeallee 107, 14195 Berlin Telefon: (030) 897810, Fax: (030) 89781249

(dw)

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