Pressemitteilung | IFK e.V. - Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten

Herzinfarkt! Risiken erkennen und handeln / Physiotherapie hilft / Deutsche Herzwoche vom 4. bis 11. November 2005

(Bochum) - In Deutschland sterben jährlich über 177.000 Menschen an den Folgen eines Herzinfarkts. Die Medizin hat eindrucksvolle Fortschritte in der Behandlung des Herzinfarkts gemacht, aber sie nutzen dem Patienten nur, wenn die Therapie schnell genug einsetzt. Im Kampf gegen den Herzinfarkt gibt es zwei entscheidende Faktoren: eine wirksame Prävention und die sogenannte Prähospitalzeit, also der Zeitabschnitt zwischen dem Infarkt und dem Beginn der Behandlung im Krankenhaus. Deshalb steht die Herzwoche 2005 unter dem Motto: Niemals zögern - Notruf wählen! Physiotherapie kann einen entscheidenden Beitrag zur Prävention leisten, hilft aber auch bei der Rehabilitation von Herzinfarktpatienten.

Bewegung und die Kontrolle der Risikofaktoren sind die beste Prävention, um einen Herzinfarkt zu verhindern. Raucher, stark Übergewichtige, Diabetiker, Bluthochdruckpatienten und Menschen mit erhöhten Cholesterinwerten zählen zur Risikogruppe. Um das Infarktrisiko dieser Menschen zu senken und ihre Lebensqualität zu verbessern, setzt Physiotherapie mit einer gezielten Bewegungstherapie an, die der Leistungsfähigkeit und dem Krankheitsbild individuell angepasst ist. Dafür ist eine medizinisch fundierte Ausbildung - wie die von Physiotherapeuten - erforderlich.

Dies gilt auch für die Therapie und Rehabilitation nach einem Herzinfarkt. Mit Einzelkrankengymnastik, Atemgymnastik, einem zunächst leichten Herz-Kreislauftraining, Terraintraining und einer medizinischen Trainingstherapie versuchen Physiotherapeuten, die körperliche Belastbarkeit zu stabilisieren und wenn möglich auch zu steigern. "Es kommt darauf an, den Wirkungsgrad im System Lunge-Herz-Muskulatur zu verbessern: Ein trainierter Muskel verwertet den für seinen Stoffwechsel nötigen Sauerstoff besser als ein untrainierter und benötigt eine geringere Blutzufuhr", erklärt Ute Repschläger, die Vorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten - IFK. Erfahrene Physiotherapeuten achten dabei auf das richtige Verhältnis von Belastung (Bewegungsreiz) und Erholung, die Regelmäßigkeit und Dauerhaftigkeit des Trainings. Eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn für jeden Herzinfarktpatienten muss die richtige Belastung und der richtige Reiz individuell gefunden werden. Darüber hinaus ist hier unbedingt die ständige ärztliche und therapeutische Kontrolle erforderlich.

Jeder Physiotherapeut muss zudem ein offenes Ohr für die psychosozialen Probleme des Herzinfarktpatienten haben und die Krankheitsbewältigung aufmerksam begleiten. "Viele Herzinfarktpatienten neigen dazu, den starken Helden zu geben, sie verdrängen oder verharmlosen ihre eigentlich bedrohliche Situation", so die Physiotherapeutin Ute Repschläger. Andere Patienten empfinden den Herzinfarkt als "Schuss vor den Bug" und als Chance, an sich zu arbeiten und die Leistungsfähigkeit annähernd wiederherzustellen. Diese Anfangsmotivation gilt es aufzugreifen und in eine Dauermotivation zu wandeln.

Informationen zu Physiotherapiepraxen in Ihrer Nähe finden sie auf www.ifk.de

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband selbständiger Physiotherapeuten e.V. (IFK) Pressestelle Lise-Meitner-Allee 2, 44801 Bochum Telefon: (0234) 97745-0, Telefax: (0234) 97745-45

(tr)

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