Pressemitteilung | Deutscher BundeswehrVerband e.V.

Hochkarätige Diskussionen bei den dritten Königsbronner Gesprächen / Die menschliche Seite der Sicherheitspolitik

(Berlin/Königsbronn) - Afrika, die Ukraine, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Cybersicherheit für Bürger und Institutionen: Die Themen bei den dritten Königsbronner Gesprächen deckten die ganze Bandbreite der sicherheitspolitischen Diskussion ab. Hochkarätige Gäste wie Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen, der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus und Generalstabsarzt Dr. Erika Franke waren der Einladung des Reservistenverbandes und des Bildungswerkes des Deutschen BundeswehrVerbandes gefolgt.

Dr. Ursula von der Leyen ging in Ihrem Vortrag auf die Attraktivität des Dienstes ein. "Wir haben eine "Generation Y". Junge Leute, die sich eine gute Balance aus Arbeiten und Leben wünschen", stellte von der Leyen fest. Mit Blick auf die Demografie sagte sie: "Wir alle wissen, dass wir besser werden können. Nicht alle haben Kinder, aber alle haben Eltern. In einer alternden Gesellschaft kommt das auf uns alle zu: Die Pflege der alternden Eltern."

Grundsätzlich stellte die Ministerin den menschlichen Aspekt in den Mittelpunkt. "Wenn Soldaten nicht trotz, sondern wegen der Bundeswehr für ihre Familien da sind, dann sind wir sicherheitspolitisch auf einem guten Weg." Auch durch den Wegfall der Wehrpflicht sei der Handlungsdruck für die Nachwuchsgewinnung groß: "Ich sehe großes Potential bei den Frauen, das ist die große Chance der Bundeswehr."

Auch der Bundesvorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberstleutnant André Wüstner bestätigte, dass die Armee "weiblicher" werden müsse. Im Panel "Frauen gestalten Sicherheitspolitik" sagte er: "Eine Organisation wie die Bundeswehr hat gar keine andere Wahl, als sich auch auf die Frauen in der Nachwuchsgewinnung zu konzentrieren". Zugleich forderte er eine gesellschaftliche Debatte. "Viele Bürger wissen gar nicht, welche Berufszweige man innerhalb der Bundeswehr wählen kann. Es gibt weitaus mehr als das grüne Gesicht im Wald."

Im zweiten Panel "Cybersicherheit für Bürger und Institutionen" mahnte Roderich Kiesewetter MdB und Präsident des Reservistenverbandes eine intensive Diskussion im Bundestag an: "Aufmerksam wurde die Politik, als Wikileaks ein Thema wurde und deutsche Informanten in Afghanistan in Lebensgefahr gerieten, da ihre Daten publik wurden." Die Frage der Cyber-Sicherheit muss vermehrt ausschussübergreifend diskutiert werden. Es sei auch für eine mögliche Weiterentwicklung des Bundessicherheitsrates von Bedeutung. "Die Politik ist da noch ganz am Anfang, sie ist konzentriert auf den Schutz der individuellen Daten und nicht auf den Schutz der sogenannten kritischen Infrastruktur." Deutschland und Europa haben gemeinsam die Chance, sich als vertrauensvolle Partner für sichere IT-Infrastrukturen auf dem Weltmarkt zu etablieren.

Neben dem Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus und Generalstabsarzt Dr. Erika Franke waren auf dem Podium zu Gast: Michael Hange, der Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, Dr. Hans-Dieter Heumann, Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik, Arne Schönbohm, Präsident des Cyber Sicherheitsrates Deutschland e.V. und Thomas Spitzenpfeil, Vorstand der Carl Zeiss AG

Die Königsbronner Gespräche sind eine gemeinsame Veranstaltung des Reservistenverbandes, der Karl-Theodor-Molinari-Stiftung - dem Bildungswerk des Deutschen Bundeswehrverbandes - und der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS). Gastgeber sind Verbandspräsident Roderich Kiesewetter MdB und André Wüstner, Vorsitzender des Bundeswehrverbandes, der die Karl-Theodor-Molinari-Stiftung vertritt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher BundeswehrVerband e.V., Bundesgeschäftsstelle Berlin Jan Meyer, Pressesprecher Schönhauser Allee 59, 10437 Berlin Telefon: (030) 8047030, Fax: (030) 80420319

(cl)

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