Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen e.V. (BDU) - Hauptgeschäftsstelle Bonn

Höhere Dienstwagenbesteuerung ist Gift für die Wirtschaft / Leistungsbereitschaft wird untergraben / Fahrtenbuchlösung verschärft den Verwaltungsaufwand

(Berlin/Bonn) - Der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V., Rémi Redley, unterstützt die Kritik der Länderministerpräsidenten Sigmar Gabriel und Edmund Stoiber gegen Pläne der Bundesregierung, die Besteuerungspauschale für die private Dienstwagennutzung auf 1,5 Prozent zu erhöhen. Neben den bereits unmittelbar erkennbaren Auswirkungen auf die Automobilindustrie kritisiert der Verband die wachsende, unverhältnismäßig hohe und leistungsfeindliche Abgabenbelastung von Mitarbeitern vor allem im mittleren und gehobenen Management.

„Ich stelle mich ausdrücklich hinter die Bedenken der Ministerpräsidenten von Niedersachen und Bayern gegen diese Steuererhöhung um 50 Prozent“, so Verbandschef Redley. Schon jetzt zeigten erste Rückmeldungen von Beratern aus der Automobilbranche, dass die Kunden seit Vorstellung der Steuerpläne bei der Bestellung höherwertiger Fahrzeuge noch zurückhaltender geworden seien. Diese Entwicklung treffe in erster Linie die deutsche Automobilindustrie und weniger Importfahrzeuge, da jene zumeist die Klein- und untere Mittelklasse abdeckten. „Sollte die Steuererhöhung kommen, schließe ich auch einen Beschäftigungsabbau nicht aus“, befürchtet Redley.

Daneben würden aber auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen, die auf die Nutzung eines Firmenwagens angewiesen seien und mobil sein müßten. Mit der Erhöhung der Steuerpauschale sowie der Erhöhung von Sozialversicherungsbeiträgen bleibe vielen im neuen Jahr weniger „Netto“ als in 2002. Der Konsum werde so weiter spürbar belastet. „Damit verschärft die Bundesregierung ihren Ruf als Steuererhöhungspartei und untergräbt die Leistungsbereitschaft von Führungskräften“, so der Präsident des europaweit größten Beraterverbandes weiter.

Das von Befürwortern der Steuererhöhung vorgebrachte Argument, man könne schließlich auf das Führen von Fahrtenbüchern ausweichen, lehnt Redley ausdrücklich als "realitätsfremd" ab. Neben einer unnötigen Vervielfachung des Verwaltungsaufwands, der gerade für kleine und mittlere Unternehmen Gift sei, führe die "Fahrtenbuchlösung" fast immer zu Auseinandersetzungen mit den Finanzämtern. "Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Außenprüfer ständig zu Beanstandungen der Aufzeichnungen neigen und damit der Dienstwagenfahrer faktisch unter einen dauernden Bürokratisierungs- und Rechtfertigungszwang gestellt wird". Damit allerdings werde genau das Gegenteil von einer steuereinfachen, gerechten und bürgernahen Finanzverwaltung geschaffen, kritisiert Redley.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU) Zitelmannstr. 22 53113 Bonn Telefon: 0228/9161-0 Telefax: 0228/9161-26

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