Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Hoher Ölpreis und Urlaubszeit sorgen für verhaltenes Pkw-Geschäft / Nachfrage nach Dieselfahrzeugen nimmt weiter zu

(Frankfurt am Main) - Im Monat August wurden in Westeuropa mit 775.700 Pkw 1 Prozent weniger Fahrzeuge neu zugelassen als ein Jahr zuvor. Zu dem verhaltenen Pkw-Geschäft beigetragen haben in erster Linie der hohe Ölpreis sowie die Urlaubs- und Ferienzeit. Von den großen Volumenmärkten verzeichneten Italien und Großbritannien mit einem Minus von jeweils 5 Prozent den stärksten Rückgang. In Großbritannien fiel der Absatz im Vorfeld des im September statt findenden Nummernschildwechsels erwartungsgemäß schwach aus. In Deutschland wurden im Vergleich zum August 2003 3 Prozent weniger Pkw neu registriert. In Frankreich hingegen legte der Pkw-Absatz um 3 Prozent zu. Vor dem Hintergrund einer kräftig wachsenden Wirtschaft sowie niedriger Zinsen stieg der Pkw-Absatz in Spanien sogar um 7 Prozent. Trotz des leichten Absatzrückgangs im August ergibt sich für die Neuzulassungen in Westeuropa seit Jahresbeginn mit 9,84 Mio. Pkw ein Plus von 2 Prozent. Die größten Zuwächse erzielten Dänemark (23 Prozent), gefolgt von Griechenland (15 Prozent) und Spanien (12 Prozent).

Die Kunden in Westeuropa entscheiden sich angesichts anhaltend hoher Benzinpreise immer mehr für verbrauchsgünstige Diesel-Pkw. Der Dieselanteil an den in Westeuropa neu zugelassenen Personenkraftwagen erhöhte sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozentpunkte auf 47 Prozent. Die deutschen Hersteller konnten von dieser Entwicklung überdurchschnittlich profitieren und steigerten ihren Absatz von Diesel-Pkw in Westeuropa um 15 Prozent. Den größten „Dieselschub“ verzeichnete Portugal; hier stieg der Anteil um 6,9 Prozentpunkte auf 51,8 Prozent. Den Spitzenplatz nimmt Luxemburg (69,9 Prozent) ein, gefolgt von Österreich und Belgien. Deutschland liegt mit einem Anteil von 42,2 Prozent leicht unter dem westeuropäischen Durchschnitt.

In den neuen EU-Ländern wurden im August 7 Prozent weniger neue Pkw verkauft als ein Jahr zuvor; im bisherigen Jahresverlauf fanden 1 Prozent mehr neue Fahrzeuge einen Käufer. Auf den drei größten Märkten Polen (– 14 Prozent), Ungarn (– 4 Prozent) und Tschechien (– 11 Prozent) ging der Pkw-Absatz im August deutlich zurück. Viele Autokäufer warten derzeit die weitere Entwicklung der Autopreise sowie der frei verfügbaren Einkommen ab. Für das Neuwagengeschäft kommt erschwerend hinzu, dass sich einige Länder, allen voran Polen, mit einer zunehmenden Einfuhr von Gebrauchtwagen konfrontiert sehen.

In den Mercosur-Staaten entwickeln sich die Verkäufe von Neufahrzeugen weiterhin positiv. In Argentinien fanden im August 26.600 Light Vehicles einen Käufer – dies entspricht einem Plus von 87 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im bisherigen Jahresverlauf lag der Absatz mit 191.900 Fahrzeugen 141 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Getragen wird diese Entwicklung von einer deutlich anziehenden Wirtschaft, die ihre Impulse insbesondere von der Konsumseite erhält. In Brasilien erzielte die Automobilindustrie im Monat August mit 185.800 produzierten Light Vehicles ein Rekordergebnis; so viele Fahrzeuge wurden zuletzt im Mai 2001 hergestellt. Mit 66.000 Light Vehicles konnten 51 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahresmonat exportiert werden. Neben den Ausfuhren gewinnt die Inlandsnachfrage immer deutlicher an Fahrt. Im August wurden mit knapp 122.000 Fahrzeugen 30 Prozent mehr Light Vehicles verkauft als ein Jahr zuvor. Damit lagen die Verkäufe in den ersten acht Monaten 2004 14 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61, 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070, Telefax: 069/97507261

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