Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Hotel- und Gaststättengewerbe: NGG kritisiert geplante Verlängerung der Arbeitszeiten für Jugendliche

(Hamburg) – Die Forderungen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes zur Verschlechterung des Jugendarbeitsschutzes im Hotel- und Gaststättengewerbe hat Michaela Rosenberger, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), scharf zurückgewiesen. „Wie das Monster von Loch Ness tauchen alle Jahre wieder substanzlose und falsche Behauptungen dieses Arbeitgeberverbandes im Sommerloch auf. Das Angebot, mehr auszubilden, wenn die Arbeitszeiten für Jugendliche verlängert werden, ist scheinheilig und vorgeschoben.“

So habe es im Jahre 2005 wiederum eine Steigerung der Ausbildungsplätze im Hotel- und Gaststättengewerbe um 3,6 Prozent gegeben, so Rosenberger. “Immer mehr Ausbildungsplätze sind kein Zeichen für bessere Ausbildungsqualität. Im Gegenteil: Einerseits steigt die Zahl der Ausbildungsplätze, auf der anderen Seite sinkt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Daran wird deutlich, dass normale Arbeitsplätze durch Auszubildende ersetzt werden.“

Das Hotel- und Gaststättengewerbe sei bereits einer der größten Ausbilder der deutschen Wirtschaft. Hier werde ganz bewusst über den Bedarf hinaus ausgebildet und den Auszubildenden keine gute Ausbildung geboten. „Wegen der zumeist harten Arbeitsbedingungen gibt es eine Abbrecherquote von rund 40 Prozent. Zudem verlassen rund 80 Prozent derjenigen, die bis zum Schluss durchhalten, das Hotel- und Gaststättengewerbe.

Die Branche steht oft zu Recht im zweifelhaften Ruf, jugendliche Auszubildende als billige Arbeitskräfte zu missbrauchen“, so Rosenberger. Eine weitere Aufweichung des Jugendarbeitsschutzes würde nicht die Ausbildung verbessern, sondern die Gesundheit von Jugendlichen weiter gefährden. „Wer meint, dass es für die Ausbildung von Jugendlichen dringend erforderlich ist, dass zwischen 22.00 und 23.00 Uhr ausgebildet wird, entlarvt sich selbst. Dabei wird deutlich, dass das Interesse an billigen Arbeitskräften überwiegt“, stellte Rosenberger klar.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Pressestelle Haubachstr. 76, 22765 Hamburg Telefon: (040) 38013-0, Telefax: (040) 3892637

(sk)

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