Pressemitteilung | Hotelverband Deutschland e.V. (IHA) - Hauptgeschäftsstelle

Hotellerie bleibt auf Wachstumskurs

(Berlin) - Die Hotellerie in Deutschland blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurück und zeigt sich auch für das Jahr 2016 zuversichtlich. Laut amtlicher Statistik erreichte die Zahl der Übernachtungen in den Hotels, Gasthöfen und Pensionen 2015 mit 272,0 Millionen einen neuen Spitzenwert (+ 3,4 Prozent). Der Nettoumsatz stieg nominal um 4,2 Prozent auf 24,1 Milliarden Euro. Wie der Hotelverband Deutschland (IHA) am Mittwoch auf seiner Jahrespressekonferenz in Berlin mitteilte, verzeichnet die Branche damit bereits das sechste Rekordjahr in Folge. "Die Hotellerie profitiert von der weiterhin robusten Konjunktur und Konsumfreude sowie vom anhaltenden Boom des Deutschlandtourismus", erklärte der IHA-Vorsitzende Fritz G. Dreesen. Angesichts der guten gesamtwirtschaftlichen Lage rechnet der Verband für das laufende Jahr erneut mit einem Übernachtungs- und Umsatzplus von rund zwei Prozent. Der Hotelverband verwies zugleich auf eine Vielzahl ungelöster Probleme. Steigende Kosten, mehr Bürokratie, unfaire Marktpraktiken im Online-Vertrieb und Wettbewerbsverzerrungen drückten auf die Stimmung der Hoteliers.

Als Ergebnis der steigenden Nachfrage haben sich 2015 alle Kennzahlen des Hotelmarktes positiv entwickelt. Laut aktuellem Branchenreport des Hotelverbandes betrug die durchschnittliche Zimmerauslastung 70,4 Prozent. Das ist ein Plus von 1,7 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Netto-Zimmerpreise (ohne Frühstück, ohne Mehrwertsteuer) erhöhten sich um 2,7 Prozent auf 90 Euro. In Europa stiegen die Zimmerpreise insgesamt um 3,2 Prozent auf 94 Euro. Die deutschen Hotelpreise liegen damit sowohl bei der Steigerungsrate als auch beim absoluten Wert weiterhin unter dem europäischen Durchschnitt. Der Zimmerertrag (RevPAR) erreichte 63 Euro (Vorjahr: 61 Euro) - ein Anstieg von 4,4 Prozent. Die Daten basieren auf dem Hotelbenchmark von MKG Hospitality. Die erfreuliche Geschäftslage wirkt sich auch auf die Beschäftigung aus. Zum Stichtag 30. Juni 2015 waren im Beherbergungsgewerbe nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 292.473 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt (+3,3 Prozent).

Der Hotelverband warnte davor, die positiven Umsatz- und Beschäftigungsentwicklungen durch neue Auflagen und Belastungen abzuwürgen. So seien kommunale Bettensteuern "absolut kontraproduktiv, unverhältnismäßig, ungerecht und letztlich auch verfassungswidrig." Der Verband unterstützt die Klagen dreier Hoteliers vor dem Bundesverfassungsgericht. Zu den Kernforderungen des Verbandes gehören die Flexibilisierung der täglichen Höchstarbeitszeit sowie damit einhergehend die Liberalisierung entsprechender Dokumentationspflichten. Als eines der "wichtigsten Zukunftsthemen der Branche" bezeichnete Dreesen die Sicherung des steigenden Arbeits- und Fachkräftebedarfs.

Auch bei der Digitalisierung zeigt sich der Hotelverband als Akteur und hat hier einen Branchenaward für Start-ups ausgelobt. Zudem setzt er sich für die Stärkung des Direktvertriebs der Hotellerie ein und geht gegen wettbewerbswidrige Praktiken von Online-Portalen vor. "Die Untersagungsverfügungen des Bundeskartellamtes von HRS und Booking.com und ein weiter konsequentes Vorgehen gegen entsprechende Klauseln und das Marktgebaren von Expedia sind von erheblicher Bedeutung für die Entwicklung des Hotelmarktes in Deutschland und Europa", sagte Dreesen. Um die Chancen der Digitalisierung im Interesse der Gäste in ganzem Umfang nutzen zu können, forderte der Hotelverband, den Ausbau der Breitbandanbindung in Deutschland flächendeckend voranzutreiben sowie die "unsägliche WLAN-Störerhaftung endlich auch in Deutschland zu eliminieren". Handlungsbedarf sieht die Hotellerie zudem im Bereich der so genannten "Sharing" Economy. Der Gesetzgeber sei gefordert, hier für ein "level playing field" zu sorgen und damit gleiche Rechte und Pflichten für alle Marktteilnehmer sicherzustellen.

Quelle und Kontaktadresse:
Hotelverband Deutschland e.V. (IHA), Hauptgeschäftsstelle Stefanie Heckel, Pressesprecherin Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 590099690, Fax: (030) 590099699

(cl)

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