Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

IAA Nutzfahrzeugjahr mit gutem Start im schweren Lkw-Bereich / Pkw-Nachfrage weiterhin durch Verunsicherung der Verbraucher geprägt

(Frankfurt am Main) - Pünktlich zum Jahr der IAA Nutzfahrzeuge sitzt der schwere Nutzfahrzeugbereich fest im Sattel. Die Auftragseingänge haben in den letzten elf Monaten durchgehend angezogen und sind somit gleichgerichtet mit der Entwicklung des ifo Geschäftsklima-Indexes. Im Gesamtjahr 2003 gingen bei den deutschen Herstellern von Nfz über 6 t bereits 8 Prozent mehr Bestellungen aus dem Inland und 10 Prozent mehr Order aus dem Ausland ein. Diese erfreuliche Entwicklung setzte sich Anfang dieses Jahres fort. Im Januar 2004 verbuchten die deutschen Hersteller 32 Prozent mehr inländische und 18 Prozent mehr ausländische Auftragseingänge als im Vorjahresmonat. Insgesamt stiegen die Order um 23 Prozent – dies ist die höchste Nachfrage in einem Januar seit der Wiedervereinigung.

In Deutschland wurden im Januar voraussichtlich 6.100 schwere und mittelschwere Nutzfahrzeuge neu zugelassen, das entsprach einem Anstieg im Vergleich zu Januar 2003 um 10 Prozent. Gegenüber dem Vormonat legten die Neuregistrierungen von Nfz über 6 t saisonbereinigt sogar um 23 Prozent zu. Damit verstärkte sich der Mitte letzten Jahres einsetzende positive Trend.

Nach dem erfolgreichen Exportergebnis im vergangenen Jahr (+5 Prozent) lieferten die deutschen Hersteller im Januar mit 5.800 Nfz über 6 t zwar 8 Prozent weniger Fahrzeuge ins Ausland. Der hohe Auftragseingang aus dem Ausland lässt jedoch erwarten, dass dies nur ein vorübergehender Rückgang ist. Arbeitstäglich bereinigt (20 Arbeitstage im Januar 2004 gegenüber 21 im Vorjahr) fiel das Ausfuhrvolumen lediglich um 4 Prozent niedriger aus.

Im Januar rollten in Deutschland 8.800 schwere und mittelschwere Nutzfahrzeuge von den Bändern, dies entsprach einem Zuwachs von 2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Bereinigt um die unterschiedliche Anzahl von Arbeitstagen stieg die Fertigung um gut 7 Prozent. Hinzu kommen betriebsbedingte Produktionsausfälle, die einen noch stärkeren Anstieg verhindert haben.

Im Transporterbereich ist eine solch durchgreifende Belebung noch nicht festzustellen. Deutlich verlängerte Weihnachtsferien bei einem großen Hersteller sowie Produktionsverlagerungen haben im Januar zu überzeichneten Rückgängen geführt.

Die Inlandsnachfrage nach deutschen Nfz bis 6 t unterschritt im Januar 2004 das Vorjahresniveau um 8 Prozent, die Bestellungen aus dem Ausland sanken wegen Produktionsverlagerungen um 25 Prozent. Neue Modelle werden in den nächsten Monaten auch das Transportergeschäft beleben.

Die Neuzulassungen von Nfz bis 6 t lagen im Januar 2004 zwar 4 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresergebnis, gegenüber dem Vormonat haben sie saisonbereinigt jedoch deutlich angezogen (+12 Prozent).

Der Export (-12 Prozent) sowie die Produktion (-14 Prozent) von Transportern blieben nicht zuletzt ferienbedingt hinter dem entsprechenden Vorjahresergebnis zurück. Die neuen Volumenmodelle dürften jedoch in den nächsten Monaten für eine Belebung sorgen.

Der Pkw-Sektor ist wie erwartet schwach ins neue Jahr gestartet. Diese Entwicklung bestätigt die Einschätzung eines sich nur allmählich bessernden Kaufklimas. Der Verbraucher ist durch die zunehmende Arbeitslosigkeit, die Ungewissheit über die weiteren Konjunkturaussichten sowie die noch fehlende Transparenz über die Höhe der steuerlichen Be- und Entlastungen aus der Gesundheits- und Altersvorsorgereform weiter verunsichert.

Die daraus resultierende Kaufzurückhaltung in Deutschland traf nicht nur den Einzelhandel, sondern auch die Automobilindustrie. Hinzu kamen auch aufgrund von angekündigten Preiserhöhungen vorgezogene Pkw-Käufe Ende letzten Jahres. Im Januar wurden 7 Prozent weniger deutsche Personenkraftwagen geordert als im Vorjahresmonat, gegenüber dem Vormonat zogen die Inlandsorder saisonbereinigt leicht an (+1 Prozent). Bisher haben die Negativfaktoren den erwarteten Nachfrageimpuls aus den neuen Modellen überdeckt.

In den letzten vier Jahren entwickelte sich der deutsche Pkw-Markt rückläufig. Im Januar 2004 verfehlten die Neuzulassungen mit schätzungsweise 210.000 Einheiten das Vorjahresergebnis um 12 Prozent, saisonbereinigt erreichten sie jedoch das Niveau des Vormonats.

Die Ordereingänge aus dem Ausland haben sich in den letzten beiden Jahren zwar leicht abgeschwächt, liegen aber weiterhin auf hohem Niveau. Im Januar fielen sie noch um 3 Prozent niedriger aus als vor Jahresfrist. Arbeitstäglich bereinigt haben sie sich jedoch um 2 Prozent belebt und sollten aufgrund der attraktiven neuen deutschen Modelle und der verbesserten Marktaussichten in einigen westeuropäischen Ländern in den nächsten Monaten weiter anziehen.

Die deutschen Pkw-Hersteller exportierten im vergangenen Jahr aufgrund kräftiger Ausfuhrsteigerungen nach Osteuropa und China so viele Fahrzeuge wie nie zuvor. Gegenüber dem sehr starken Vorjahresergebnis wurden im Januar 2004 mit 272.300 Einheiten 10 Prozent weniger Personenkraftwagen ins Ausland geliefert, arbeitstäglich bereinigt betrug der Rückgang 6 Prozent.

Die seit Jahren anhaltende relativ stabile Produktionsentwicklung hat sich weiter fortgesetzt. Die Pkw-Produktion lag im Januar 2004 mit 367.200 Einheiten 11 Prozent unter dem Fertigungsvolumen von vor einem Jahr, unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Anzahl von Arbeitstagen wurden 6 Prozent weniger Personenkraftwagen hergestellt als Anfang 2003. Produktionsausfälle aufgrund von Umbaumaßnahmen in einem Werk haben ein besseres Ergebnis verhindert.

Quelle und Kontaktadresse:
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