Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

ICE-Neubaustrecke Köln-Frankfurt: NABU fordert besseres regionales Angebot von Bahn und Ländern

(Bonn) - Der Naturschutzbund NABU hat die am 25. Juli eröffnete neue ICE-Strecke zwischen Köln und Frankfurt im Grundsatz begrüßt. Zwar habe die neue Trasse viele Wunden in die Natur geschlagen, die erst einmal verheilen müssten. "Für die verkehrspolitische Notwendigkeit einer attraktiven Verbindung zwischen den beiden Ballungsräumen Rhein-Ruhr und Rhein-Main ist der schnelle ICE gerade im Vergleich mit Flugzeug oder Auto aber ohne echte Alternative", sagte NABU-Präsident Jochen Flasbarth.

Flasbarth warnte in diesem Zusammenhang davor, ICE-Hochgeschwindigkeitstrassen als künftiges Allheilmittel für umweltverträgliche Mobilität zu betrachten. "Wir brauchen für jeden einzelnen Fall eine genaue Prüfung der ökonomischen, ökologischen und verkehrspolitischen Konsequenzen." Der NABU-Präsident forderte Bahn und Bundesländer dazu auf, ihrer verkehrspolitischen Verantwortung gerecht zu werden und beim Ausbau des Schienennetzes auch auf eine Verbesserung der regionalen Angebote zu setzen. "Als zweites Flugzeug allein hat die Bahn bei uns keine Zukunft."

Der NABU-Präsident bewertete das bei der neuen Strecke zwischen Köln und Frankfurt berücksichtigte Prinzip der Trassenbündelung von Schiene und Autobahn als vernünftig. Dieses Prinzip solle auch auf andere Streckenneubauten angewendet werden, etwa bei der geplanten Verbindung zwischen Frankfurt und Würzburg. "Die hier vorgesehene Streckenführung durch den wertvollen Naturraum Spessart ist für den NABU nicht akzeptabel." Eine Trasse entlang der Autobahn durch das Kinzigtal sei die deutlich bessere Alternative, so Flasbarth abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. Herbert-Rabius-Str. 26 53225 Bonn Telefon: 0228/4036-0 Telefax: 0228/4036-200

NEWS TEILEN: