Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall kritisiert EU-Beschluss zur Neuregelung des Autovertriebs

(Frankfurt/Main)- Die IG Metall hat die von der Europäischen Kommission beschlossene Neuregelung für den Autovertrieb kritisiert. Die Neuordnung des Autohandels bringe den Verbrauchern keine Vorteile. Sie gefährde aber tausende von Arbeitsplätze im Kraftfahrzeuggewerbe, erklärte IG Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Rhode am 17. Juli in Frankfurt. "Statt sinkender Preise in den Hochpreisländern zeichnet sich eher ein Trend zu Preiserhöhungen in den Ländern ab, in denen Autos bisher vergleichsweise günstig angeboten wurden", sagte der Gewerkschafter. Durch steigende Vertriebskosten seien Preiserhöhungen um durchschnittlich 350 Euro je Neuwagen zu erwarten. Montis Neuordnung des Autovertriebs werde sich nicht zum Nutzen, sondern zu Lasten der Verbraucher auswirken. Das gelte auch für die von der EU-Kommission geplante Trennung von Vertrieb und Service. Mit der Einheit von Verkauf und Service sei den Verbrauchern bisher ein qualitativ hochwertiger Kundendienst geboten worden. Dieses Qualitätsniveau sei jetzt gefährdet.

Negative Folgen wird die Neuordnung des Autovertriebs nach Auffassung der IG Metall auch für kleinere Kraftfahrzeughändler haben. Die großen Automobilhersteller könnten jetzt ihren Direktvertrieb ausbauen und so einen Verdrängungsprozess in Gang setzen. "Viele mittelständische Unternehmen werden vernichtet, weil die Großen die Kleinen fressen werden", erklärte Rhode. Die Folge wären drastische Arbeitsplatzverluste. Nach Angaben der IG Metall sind in den 47 000 Betrieben des Kraftfahrzeuggewerbes in Deutschland bisher noch 530 000 Arbeitnehmer beschäftigt.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

NEWS TEILEN: