Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall setzt Zukunftsdebatte mit drei Millionen Fragebogen fort

(Frankfurt/Main) - Die IG Metall setzt ihre Anfang des Jahres begonnene Zukunftsdebatte jetzt mit einer groß angelegten Umfrage fort. Mit drei Millionen Fragebogen will die Gewerkschaft herausfinden, wo ihren Mitgliedern und den bisher nicht gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmern der Schuh drückt. Wenn die IG Metall mit den rasanten Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft Schritt halten wolle, müsse sie sich verändern, sagte IG Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel am Freitag in Frankfurt. Als inhaltliche Schwerpunkte der Debatte nannte der IG Metall-Vorsitzende die Zukunft der Arbeit und die Zukunft der Gewerkschaften. Dabei stünden Fragen der Tarifpolitik, der Aus- und Weiterbildung, der Gleichberechtigung von Frauen, der Zukunftsperspektiven der jungen Generation sowie der Gewerkschaftsarbeit in den neuen Branchen im Mittelpunkt. Die IG Metall werde aber nicht nur Forderungen an andere stellen. "Wir stellen auch die IG Metall auf den Prüfstand", sagte Zwickel.

Die Zukunftsdebatte der IG Metall ist in drei Phasen aufgeteilt. Mit der jetzt beginnenden Befragungsaktion sollen die Meinungen von Mitgliedern und Funktionären sowie Nichtorganisierten erkundet werden. Die Fragebogen zur Zukunftsdebatte erhalten die Gewerkschaftsmitglieder in diesen Tagen mit der Mai-Ausgabe des Mitgliedermagazins "metall". Darüber hinaus werden etwa 400.000 Fragebogen direkt in über 1000 Betriebe geliefert. In diesen Betrieben bereiten Betriebsräte und Vertrauensleute im Rahmen der im Mai geplanten "Wochen der Beteiligung und Aktivierung" Diskussionen und Veranstaltungen zur Zukunftsdebatte vor. Den Fragebogen zur Zukunftsdebatte stellt die IG Metall ab Anfang Mai auch ins Internet (www.igmetall.de). Dort können sich sowohl Mitglieder als auch Nichtmitglieder an der Zukunftsdebatte beteiligen. Ausgewertet werden die Fragebogen zur Zukunftsdebatte ab Ende Mai vom Münchner Meinungsforschungsinstitut Polis. Parallel dazu führt Polis im Mai für die IG Metall eine repräsentative Befragung durch. Im Rahmen dieser Befragung werden 2.500 Arbeitnehmer aus der Metall-und Elektroindustrie interviewt. Die Hälfte der Befragten sind Mitglieder der IG Metall, die andere Hälfte nicht gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer.

Nach den Befragungswochen sollen die Ergebnisse gebündelt und im Herbst 2001 in einem Zukunftsreport vorgelegt werden. Dieser Report soll dann mögliche Schlussfolgerungen über die Forderungen der IG Metall an die Politik, Erwartungen an die Gesellschaft und für die Weiterentwicklung der IG Metall-Arbeit ziehen. Die zweite Phase der Zukunftsdebatte soll durch die interne Diskussion und einen öffentlichen Diskurs dieser Schlussfolgerungen geprägt sein. Gleichzeitig plant die IG Metall im Herbst 2001 einen Zukunftskongress der IG Metall-Jugend und im Juni 2002 einen Zukunftskongress der gesamten IG Metall. In dieser dritten Phase geht es der IG Metall darum, Positionen aus der vorangegangenen Diskussion zu formulieren und deren Umsetzung vorzubereiten. Dabei habe die IG Metall "natürlich auch die Bundestagswahl 2002 und den nächsten Gewerkschaftstag im Herbst 2003 im Auge", stellte Zwickel fest.

Diese offene Zukunftsdebatte bedeute nicht, dass die IG Metall ihre grundlegenden Ziele in Frage stelle. Zwickel: "Ich will keine weichgespülte IG Metall, ich will auch künftig eine kämpferische IG Metall." Aber der Wandel der Wirtschaft sei so tief, die Veränderungen in der Gesellschaft so umfassend und die Herausforderungen an die Gewerkschaften so groß, dass die IG Metall sich für eine tabulose Debatte öffnen müsse.

Quelle und Kontaktadresse:
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