Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK)

IHK-Zinsumfrage: Euroraum vor der Zinswende / 70 Prozent der Banken erwarten steigende Kreditzinsen

(Frankfurt am Main) - Nachdem die amerikanische Notenbank Fed bereits die US-Zinswende eingeläutet hat, steht nun auch der Euroraum vor einer baldigen Zinserhöhung. Die aktuelle Zinsumfrage der IHK Frankfurt unter 60 Kreditinstituten der Finanzmetropole signalisiert einen kurz bevorstehenden Anstieg der Kreditzinsen. 70,3 Prozent der Banken erwarten steigende Kreditzinsen innerhalb der nächsten zwei Monate. Nur noch rund 30 Prozent rechnen mit gleich bleibenden Zinskonditionen bis zum Spätsommer. Damit hat sich das Stimmungsbild innerhalb weniger Wochen deutlich gewendet. Ende April erwarteten noch 92,7 Prozent der Finanzakteure in Frankfurt eine Konstanz des Zinsniveaus. Nur eine Minderheit von 7,3 Prozent sah bereits ein Ende der historisch niedrigen Zinsphase aufkommen.

„Dieser elementare Wechsel im Erwartungsbild lässt kaum Zweifel über eine kurz bevor stehende Zinswende aufkommen“, kommentiert Dr. Rainer Behrend, Chefvolkswirt der IHK Frankfurt, die vorliegenden Untersuchungsergebnisse. Die IHK Frankfurt rechnet aber nicht mit einer drastischen Zinssteigerung. Vielmehr lassen die Umfrageergebnisse auf einen moderaten Anstieg schließen. Die gegenwärtige Inflation im Euroraum wird fast ausschließlich von den Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten bestimmt. Die Gefahr von Zweitrundeneffekten in der Lohpolitik ist vernachlässigbar. „Ich rechne nicht mit einer Jahresteuerungsrate von mehr als 2,3 Prozent im Euroraum. Auf mittlere Frist sehe ich keinen besonderen inflationären Druck. Die kommenden Zinsschritte der EZB werden daher eher moderat ausfallen“, so Behrend weiter.

Quelle und Kontaktadresse:
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