Pressemitteilung | Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.)

Imker, Landwirte, Kommunen, Verbraucher - Eine ideale Partnerschaft Deutscher Imkerbund veröffentlicht neues Infoblatt

(Wachtberg) - In Deutschland werden jährlich rund einhundert Millionen Kilogramm Honig verzehrt. Nur 20 - 25 Prozent dieser Menge kann im eigenen Land erzeugt werden. Dafür sorgen heute rund 100.000 Imker mit ca. 750.000 Bienenvölkern. Honig kann man - wenn nötig - auch importieren, die Bestäubung der heimischen Blüten hingegen nicht. Wie sähe unsere Natur und unser Speiseplan also aus, wenn es keine Bienen gäbe? Die Artenvielfalt in der Landschaft würde sich dramatisch verringern und unsere Nahrungspalette drastisch reduziert.

Der Mensch hat die Landschaft über Jahrhunderte geprägt. Besonders die Landwirtschaft, deren genutzte Fläche heute rund 47 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands ausmacht, hat sich stark verändert. Die Folge ist eine Verarmung der Flora und das Verschwinden von vielen blühenden Wildpflanzen, was letztendlich auch bedeutende Auswirkungen auf den Lebensraum der Bienen hat.

Deshalb steht heute jeder von uns mehr denn je in der Verantwortung, einen Beitrag dafür zu leisten, dass sowohl Honig- als auch Wildbienen ein reichhaltiges Nahrungsangebot vom Frühjahr bis zum Spätsommer finden.

Dieses Thema war deshalb auch ein Schwerpunkt auf dem 88. Kongress deutschsprachiger Imker, der am vergangenen Wochenende in Schwäbisch Gmünd unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, stattfand und an dem sich rund 2.000 Imkerinnen und Imker aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Schweiz und Südtirol beteiligten.

In seinen Schlussworten ging der Präsident des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.), Peter Maske, auf die drei Schwerpunktthemen "Pflanzenschutz, Varroa und Nahrungsmangel" ein. Sein Resümee: "Honigbienen und andere Blüten bestäubende Insekten haben im Naturhaushalt eine existenzielle, bedeutende Funktion. Durch die Schaffung von bienenfreundlichen Habitaten, sowohl auf landwirtschaftlichen als auch anderen Flächen, erhöhen wir nicht nur das Nahrungsangebot, sondern stärken gleichzeitig die Gesundheit der wichtigen Insekten. Die gute fachliche Praxis in der Landwirtschaft darf nicht so verstanden werden, dass Höchsterträge nur mit rein vorsorglich eingesetztem, hoch konzentriertem Pflanzenschutz erreicht werden. Nur die Zusammenarbeit und das Gespräch zwischen Imkern, Landwirten, Kommunen und Bürgern kann dazu führen, dass es den Bienen besser geht und für alle Partner gangbare Wege gefunden werden."

Der D.I.B. hatte in Vorbereitung des Kongresses einen 6-seitigen DIN A4-Flyer "Imker, Landwirte, Kommunen, Verbraucher - Eine ideale Partnerschaft" erstellt, in welchem der Verband Praxisempfehlungen zur Schaffung von Nahrungsquellen für Blüten bestäubende Insekten zusammengestellt hat. "Wir wollen mit dem Flyer in erster Linie unseren Partnern, den Landwirten, Anregungen geben, wie der Lebensraum für Blüten bestäubende Insekten verbessert werden kann, z. B. durch Anlage von Blühflächen als ökologische Vorrangflächen, durch geeigneten Zwischenfruchtanbau oder Anbau von Alternativen Energiepflanzen. Aber auch in den Kommunen gibt es viele Möglichkeiten, etwas für Insekten zu tun und gleichzeitig das Gemeindebild zu verschönern."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Imkerbund e.V. Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Villiper Hauptstr. 3, 53343 Wachtberg Telefon: (0228) 932920, Fax: (0228) 321009

(sa)

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