Pressemitteilung | GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.

Immaterielles Kulturerbe: Genossenschaftsidee wird für UNESCO-Liste vorgeschlagen

(Berlin) - Als erster von bundesweit 27 Beiträgen wurde die Genossenschaftsidee für die Aufnahme in die internationale "Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes" bei der UNESCO nominiert. Dies teilte das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit. Damit folgte die Kultusministerkonferenz der Empfehlung eines unabhängigen Expertenkomitees. Mit der Genossenschaftsidee wurde ein Nominierungsvorschlag ausgewählt, der als länderübergreifender Antrag von Sachsen und Rheinland-Pfalz ausgeht. Die Schulze-Delitzsch-Gesellschaft in Delitzsch und die Raiffeisen-Gesellschaft in Hachenburg hatten diesen Vorschlag vorgelegt. Diese erste Nominierung wird Deutschland im März 2015 bei der UNESCO einreichen.

Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen - des Spitzenverbandes im Sinne des Genossenschaftsgesetzes -, begrüßte die Nominierung. "Dass eine solche zivilgesellschaftliche Selbstorganisation wie die Genossenschaftsidee mit ihrer über 100-jährigen Tradition für die UNESCO-Liste nominiert wurde, unterstreicht, wie wichtig ihre Prinzipien damals wie heute sind." Genossenschaften fördern als lokal verwurzelte Unternehmen die Wirtschaftskreisläufe vor Ort. Bei ihnen werden die unternehmerischen Entscheidungen nicht unter Renditevorgaben, sondern zum Wohle ihrer Mitglieder getroffen. Durch ihre nachhaltige Wirtschaftsweise erzielen die Genossenschaften positive Effekte für die Gesellschaft. Sie haben sich gerade in den letzten Jahren als äußerst krisen- und insolvenzfest erwiesen und sind ein Vorbild für viele Wirtschaftsbereiche.

In Deutschland sind die Genossenschaften weit verbreitet. 1.138 Volksbanken und Raiffeisenbanken, etwa 2.000 Wohnungsgenossenschaften, 2.604 landwirtschaftliche und 1.622 gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften sowie 219 Konsumgenossenschaften sind eine treibende Kraft in Wirtschaft und Gesellschaft.
"Die 'Genossenschaftsidee' von Dr. Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen hat sich über Deutschland hinaus weltweit bewährt und beweist ihre ungebrochene Kraft. Ein sichtbarer Beweis sind die über 900.000 Genossenschaften in mehr als 100 Ländern mit über 800 Millionen Mitgliedern. Das sind mehr Mitglieder als beim Weltfußballverband FIFA, der mit 207 Mitgliedsverbänden 'nur' 265 Millionen Mitglieder hat", betonte auch Dr. Axel Viehweger, Vorstand der Deutschen Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft und des GdW-Mitglieds "Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG)", und freut sich besonders, dass das Engagement auch seitens des VSWG hinsichtlich der Bewerbung belohnt wird.

Wie die Kultusministerkonferenz mitteilte, werden alle 27 Traditionen und Wissensformen, die aus den Bundesländern eingereicht wurden, in ein bundesweites Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Damit erfüllt Deutschland erstmals das entsprechende UNESCO-Übereinkommen. Bis 2016 trifft die UNESCO dann die Entscheidung, was zum Immateriellen Weltkulturerbe gehört.

Quelle und Kontaktadresse:
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Pressestelle Mecklenburgische Str. 57, 14197 Berlin Telefon: (030) 824030, Fax: (030) 82403199

(sy)

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