Pressemitteilung | (vzbv) Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Importverbot für US-Mais gefordert / Edda Müller: "EU-Kommission darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen"

(Berlin) - Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat die EU-Kommission aufgefordert, ein Importverbot für Mais aus den USA zu verhängen. Die illegalen Einfuhren in Europa nicht zugelassener genetisch veränderter Maisprodukte des Saatgut-Unternehmens bezeichnete der vzbv als Skandal.

Eine lückenlose Verfolgung der Warenströme ist derzeit nicht möglich, weil die dafür notwendigen Testmethoden zur Identifizierung der betroffenen Maisprodukte den Behörden nicht vorliegen. "Die EU-Kommission muss deshalb ein Importverbot für Maisprodukte aus den USA verhängen", sagte vzbv-Vorstand Prof. Dr. Edda Müller. "Sie darf sich bei der Entscheidung über ein Importverbot nicht mit Verweis auf nationale Zuständigkeiten aus der Verantwortung stehlen." Nur ein Einfuhrstopp kann sicherstellen, dass in Europa verbotene gentechnisch veränderte Produkte nicht weiter vertrieben werden.

vzbv-Chefin Edda Müller rief dazu auf, bei gentechnisch veränderten Lebensmitteln der Risikovorsorge oberste Priorität zu geben. Nicht zugelassen ist der betroffene BT 10-Mais von Syngenta unter anderem deshalb, weil er Gene enthält, die eine Antibiotika-Resistenz bewirken. Das Beispiel zeigt, wie wichtig eine konsequente staatliche Zulassung und Überwachung ist.

Wenn genetisch veränderte Lebens- und Futtermittel etwa von amerikanischen Behörden zugelassen werden, sollten die handelstreibenden Firmen künftig weltweit verpflichtet werden, geeignete Testverfahren und genetisches Referenzmaterial bereitzustellen. "Wenn die Behörden nicht einmal testen können, welche Produkte gentechnisch verändert sind, werden sie de facto abhängig vom Geschäftsgebahren der jeweiligen Unternehmen," so Edda Müller.

Quelle und Kontaktadresse:
vzbv Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Telefon: 030/258000, Telefax: 030/25800218

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