Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Industrie baut „Elektro-Altgeräte-Register“ auf / ZVEI und BITKOM: Erster Meilenstein bei der Umsetzung der EU-Altgeräte-Richtlinie

(München) - Für die nationale Umsetzung der EU-Richtlinie zur Entsorgung gebrauchter Elektro- und Elektronikgeräte haben der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e. V. und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM) die Projektgesellschaft „Elektro-Altgeräte Register - EAR“ gegründet. Sie soll eine branchenübergreifende Registrierungs- und Koordinierungsstelle aufbauen, welche die Finanzierung und Abwicklung der von der Industrie zu verantwortenden Rücknahme-Prozesse überwacht und sicher stellt.

Mit der Gründung der EAR-Projektgesellschaft unterstützen die Verbände die jüngst vom Bundesumweltministerium (BMU) veröffentlichten Eckpunkte zu der geplanten Elektro-Verordnung. Darin ist eine eigenständige Rolle der Kommunen bei der Sammlung der Altgeräte und die sich anschließende organisatorische und finanzielle Verantwortung der Industrie für die Verwertung und Entsorgung vorgesehen. Eine vom Gesetzgeber beliehene „Gemeinsame Stelle“ soll für die Registrierung und Koordination der Hersteller, Importeure und Erstinverkehrbringer sorgen.

“Die so genannte geteilte Produktverantwortung, bei der die Kommunen die finanzielle Verantwortung für die Sammlung der Altgeräte aus privaten Haushalten behalten, ist für uns die Basis, jetzt sehr schnell innovative Rücknahme- und Verwertungskonzepte zu entwickeln“, erklärt ZVEI-Vizepräsident Prof. Dr. Edward Krubasik.

„Die Industrie hat sich mit der neuen Projektstelle jetzt auf ein gemeinsames Vorgehen zur Umsetzung der Altgeräterichtlinie verständigen können. Ziel ist, eine industriell getragene Institution mit Hoheitsbefugnissen der öffentlichen Hand zu schaffen, die eine effiziente Prozessgestaltung für alle Beteiligten – Politik, Kommunen, Industrie und Privatkunden – garantiert“, betont BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms.

Die aufzubauende Registrierungs- und Koordinierungsstelle wird sich auf die Aufgaben Registrierung, Mengenerfassung, Abhol-koordination, Nachweisführung und Teilnahmebeobachtung beschränken. Operative Aufgaben der Altgeräterücknahme und
-entsorgung werden von ihr nicht übernommen. Damit unterscheidet sich das Entsorgungskonzept der deutschen Elektrotechnik- und Elektronikindustrie von anderen bereits etablierten Rück-nahmesystemen in Deutschland und Europa. „Unser Motto für die aufzubauenden Strukturen lautet: So viel individuelle Elemente wie möglich - so wenig gemeinsame Elemente wie nötig“‚ erklären Krubasik und Harms.

Krubasik und Harms leiten den Aufsichtsrat der am 2. Juni unter der Federführung von ZVEI und BITKOM gegründeten und für weitere Gesellschafter offenen Projektgesellschaft. Zum Geschäftsführer der Projektgesellschaft wurde Hartmut Theusner (54) bestellt.

Mit der Elektro- und Elektronik-Altgeräte-Verordnung wird ab 2005 allein in Deutschland die Entsorgung von rund 1,1 Millionen Tonnen gebrauchten Waschmaschinen, Kühlschränken, Fernsehern, Computern, Telefonen und zahlreichen weiteren elektronischen Geräten neu geregelt werden. Trotz der ab 2005 von der Wirtschaft aufzubringenden Belastungen für die umweltverträgliche Verwertung der gebrauchten Elektrogeräte in Deutschland zwischen 350 und 500 Millionen Euro jährlich haben Wirtschaft und Politik eine einvernehmliche Lösung gefunden. Sie stellt ein Signal für die schnelle, effiziente und praxisgerechte Umsetzung der Entsorgungsverpflichtung dar.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19, 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020, Telefax: 069/6302317

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