Pressemitteilung | Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

Inklusion in der Lehrerbildung: Empfehlung fĂŒr LehrkrĂ€fte fĂŒr eine Schule der Vielfalt

(Bonn) - Kultusministerkonferenz (KMK) und Hochschulrektorenkonferenz (HRK) haben eine gemeinsame Empfehlung "Lehrerbildung fĂŒr eine Schule der Vielfalt" zum Thema Inklusion beschlossen. Die LehramtsstudiengĂ€nge sollen so weiterentwickelt werden, dass die angehenden LehrkrĂ€fte besser auf die Herausforderungen durch eine vielfĂ€ltige SchĂŒlerschaft vorbereitet werden.

"Die Anforderungen an die LehrkrĂ€fte von heute haben sich verĂ€ndert. Wir mĂŒssen achtsam mit den Unterschieden von Kindern und Jugendlichen umgehen. Damit die Lehrerinnen und Lehrer das Potenzial des gemeinsamen Lernens im Schulunterricht vollstĂ€ndig ausschöpfen können, brauchen Schulen LehrkrĂ€fte, die in ihrer Ausbildung auch auf den Umgang mit Vielfalt vorbereitet wurden", sagte die KMK-PrĂ€sidentin und sĂ€chsische Kultusministerin Brunhild Kurth.

Inklusion, also der gemeinsame Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Lern- und Leistungsvoraussetzungen in Regelschulen, ist eine Querschnittsaufgabe in der Lehrerbildung. Ihr mĂŒssen sich die Bildungswissenschaften, Fachdidaktiken und Fachwissenschaften im Studium fĂŒr alle Lehramtstypen gemeinsam und aufeinander abgestimmt widmen, so die KMK-HRK-Empfehlung.

"Wir wissen, dass der gewinnbringende Umgang mit der Vielfalt der SchĂŒlerinnen und SchĂŒler hohe AnsprĂŒche an die Lehrerinnen und Lehrer stellt. Die Hochschulen sehen sich in der Verantwortung, angehende LehrkrĂ€fte darauf vorzubereiten. So tragen sie dazu bei, dass das gesamtgesellschaftliche "Projekt Inklusion" gelingt", so HRK-PrĂ€sident Prof. Dr. Horst Hippler.

KMK und HRK empfehlen eine inklusive Gesamtkonzeption der lehrerbildenden StudiengĂ€nge. Übergreifende Konzepte fĂŒr bildungswissenschaftliche, fachdidaktische und fachwissenschaftliche Module und Lehrveranstaltungen sollten die Module der Basisqualifizierung ergĂ€nzen. Damit werden inklusionsspezifische Themen in die Curricula integriert. Besonders wichtig sind die curriculare Abstimmung und Vernetzung zwischen den beteiligten Bildungswissenschaften, Fachdidaktiken, Fachwissenschaften und schulpraktischen Studien. Sie ermöglichen es den Studierenden, Spezialwissen in den Bildungswissenschaften und Fachwissenschaften zu erwerben, in der jeweiligen Fachdidaktik auf spezifische Fragestellungen zu ĂŒbertragen und in der Praxis anzuwenden.

Weiter wird empfohlen, in allen lehrerbildenden Hochschulen Formate fĂŒr kompetenzorientierte und kooperative PrĂŒfungen wĂ€hrend und zum Abschluss der Lehrerbildung zu entwickeln.

Damit diese Kompetenzorientierung an den Hochschulen umgesetzt werden kann, bedarf es neben ausreichender Zeit und Ressourcen zur Gestaltung von Lehre und PrĂŒfungen auch der Weiterbildung und des Erfahrungsaustauschs unter den Lehrenden. Den im Beruf befindlichen LehrkrĂ€ften und Schulleitungen sollten verstĂ€rkt Fortbildungen zum Thema Inklusion zur VerfĂŒgung gestellt werden.

HRK und KMK sind sich bewusst, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen grundsÀtzliche VerÀnderungen in der Lehrerbildung mit sich bringen wird. Sie empfehlen, die erforderlichen VerÀnderungen im Dialog zwischen Schulen, Lehrerbildungsinstitutionen, Hochschulen und Ministerien zu gestalten, um die vorhandenen HandlungsspielrÀume voll ausschöpfen zu können, unterstrichen Staatministerin Kurth und HRK-PrÀsident Hippler.

Quelle und Kontaktadresse:
Hochschulrektorenkonferenz (HRK) Susanne Schilden, Pressesprecherin Ahrstr. 39, 53175 Bonn Telefon: (0228) 8870, Fax: (0228) 887110

(sy)

NEWS TEILEN: