Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Jahresbilanz 2002 durchwachsen / Zuwächse nur im Auslandsgeschäft und in der Medizintechnik / Beschäftigtenzahl konnte trotzdem leicht gesteigert werden / Gedämpfte Erwartungen für 2003

(Köln) - Im Jahr 2002 betrug der Umsatz der optischen, medizinischen und mechatronischen Industrie laut Statistischem Bundesamt rund 31 Milliarden Euro, womit das Vorjahresergebnis nur knapp gehalten werden konnte (- 0,2 Prozent). Die Zahl der Beschäftigten in den derzeit 2.571 Betrieben (2001: 2.570) konnte trotzdem leicht um 0,3 Prozent auf 216.254 Mitarbeiter gesteigert werden. Für das laufende Jahr sind die Erwartungen gedämpft.

Die Hersteller rechnen derzeit noch nicht mit einer spürbaren Verbesserung der Geschäftslage. Nur etwa ein Fünftel der im Rahmen des ifo-Konjunkturtests befragten Unternehmen erwartet eine Verbesserung in den kommenden sechs Monaten. Die Mehrheit der Firmen hingegen prognostizieren eine stagnierende, rund 20 Prozent der Befragten eine Verschlechterung der Geschäftslage in diesem Zeitraum. SPECTARIS-Hauptgeschäftsführer Sven Behrens: „Als erfreuliches Signal für die Zukunft und die internationale Konkurrenzfähigkeit der Branche werten wir jedoch die von unseren Unternehmen erwartete erneute Zunahme der Ausgaben für Forschung und Entwicklung in 2003, wobei wir bereits jetzt von einer überdurchschnittlich hohen F&E-Quote von 9 Prozent reden.“

In 2002 mussten die Unternehmen der optischen, medizinischen und mechatronischen Industrie hingegen aufgrund der allgemeinen konjunkturellen Wirtschaftslage deutliche Einbußen hinnehmen. Nach aktuellen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes konnte nur durch das stabile Auslandsgeschäft mit einem Auslandsumsatz von 15,8 Mrd. Euro (+0,9 Prozent) das rückläufige Inlandsgeschäft mit insgesamt 15,2 Mrd. Euro (-1,4 Prozent) ausgeglichen werden.

Deutliche Zuwächse trotz der Wirtschaftsflaute konnten allerdings im Bereich der Medizintechnik erzielt werden, wo die Wachstumsrate in 2002 mit einem Umsatzplus von 6,4 Prozent deutlich über dem Durchschnitt der SPECTARIS-Industrien lag. Getragen wurde dieses erfreuliche Ergebnis dabei vor allem von einem anhaltend guten Exportgeschäft (+10,3 Prozent) bei einer erneut gestiegenen Exportquote von derzeit 55 Prozent. Wichtigster Abnehmer im Ausland waren dabei die USA, auf die fast ein Drittel der exportierten Medizintechnik-Produkte entfielen. Daneben zählten Frankreich, Italien, Japan und die Niederlande zu den wichtigsten Zielländern deutscher Medizintechnik-Exporte.

Bestehen bleiben in der Medizintechnik dagegen die Probleme auf dem faktisch stagnierenden Inlandsmarkt, wo sich mittlerweile ein Investitionsstau von 10-15 Milliarden Euro aufgebaut hat. Statt auf neue, innovative und dem aktuellen Stand der Technik entsprechende Produkte zu setzen, steht bei den Kostenträgern in der unsicheren Gesamtsituation nach wie vor die wirtschaftlich zum Teil nicht mehr vertretbare Reparatur von alten Produkten im Vordergrund. Dies ist umso bedauerlicher, als dass durch den Einsatz von modernen medizintechnischen Produkten ein wesentlicher Beitrag zur Kostensenkung und zur Qualitätssteigerung in der Gesundheitsversorgung geleistet werden könnte.

Deshalb erwartet SPECTARIS im Interesse gerade auch der betroffenen Patienten von einer Gesundheitsreform vor allem entschiedene Schritte zur Schaffung eines echten Gesundheitsmarktes und klare Rahmenbedingungen, aus denen eine Planungsgrundlage für zukünftige Investitionen erkennbar ist. Der Verband wird dazu in Kürze detaillierte Vorschläge vorlegen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) Kirchweg 2 50858 Köln Telefon: 0221/9486280 Telefax: 0221/948628-80

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