Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Jetzt will auch der Westdeutsche Rundfunk Kunstwerke verkaufen / Deutscher Kulturrat fordert WDR-Intendant Buhrow auf, die Verkäufe zu stoppen

(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hatte sich in den vergangenen Wochen deutlich gegen den Verkauf der beiden Warhol-Gemälde "Triple Elvis" und "Four Marlons", die sich im Besitz eines landeseigenen Unternehmens in Nordrhein-Westfalen befanden, gewandt. Der Deutsche Kulturrat hat die Gefahr gesehen, dass das schlechte Beispiel Schule machen könnte und auch andere notleidende öffentliche Einrichtungen ihren Kunstbesitz zu Geld machen würden.

Nun, wenige Tage nach der Verauktionierung der Warhol-Bilder hat eine Sprecherin des Westdeutschen Rundfunks bestätigt, dass ein externer Experte zurzeit die Bewertung der knapp 600 Kunstwerke aus der WDR-Sammlung vornähme. "Derzeit sind wir im Entscheidungsprozess, welche Bilder wir in welcher Form auf den Markt bringen", sagte die WDR-Sprecherin nach einem Bericht der "Rheinischen Post" weiter.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Nordrhein-Westfalen hat mit den Warhol-Verkäufen, wie wir befürchtet haben, die Büchse der Pandora geöffnet. Das jetzt der öffentlich-rechtliche Westdeutsche Rundfunk zur Haushaltssanierung plant, seinen Kunstbesitz zu veräußern, markiert eine weitere Tiefpunkt der Kulturpolitik in Nordrhein-Westfalen. Der WDR ist bislang zu Recht darauf stolz gewesen, ein wichtiger Kulturakteur zu sein, dass er nun plant, seine Kunstsammlung zu veräußern, ist äußerst befremdlich. Jeder, der geglaubt hat, der Verkauf der beiden Warhol-Bilder wäre nur ein einmaliger Sündenfall gewesen, wird nun eines Besseren belehrt. Wir fordern WDR-Intendant Tom Buhrow auf, die Vorbereitung für die Kunstverkäufe zu stoppen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat e.V. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Mohrenstr. 63, 10117 Berlin Telefon: (030) 226 05 28-0, Fax: (030) 226 05 28-11

(cl)

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