Pressemitteilung | Institut Arbeit und Technik

„Jobmotor Gesundheitswirtschaft“ / Qualifizierte Arbeitsplätze für die Beschäftigten und optimale Qualität für die Patienten / Fachtagung am Institut Arbeit und Technik

(Gelsenkirchen) - „Wir wollen nicht nur das Wachstum in der Gesundheitswirtschaft fördern, sondern gleichzeitig qualifizierte Arbeitsplätze für die Beschäftigten und optimale Qualität für die Patienten miteinander verbinden“. Das betonte die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Birgit Fischer heute (16. September) auf der Fachtagung „Jobmotor Gesundheitswirtschaft“ im Institut Arbeit und Technik /Wissenschaftszentrum NRW (IAT) in Gelsenkirchen. Deshalb sei es besonders wichtig, dass der „Masterplan Gesundheitswirtschaft NRW“, der die Handlungsfelder und ihre Gestaltungsmöglichkeiten für die Gesundheitswirtschaft aufzeigt, im Dialog mit den Akteuren vor Ort und mit den Tarifparteien weiter entwickelt wird.

In der Gesundheitswirtschaft in NRW bestehen beträchtliche regionale Unterschiede. Wie eine regionalwirtschaftliche Analyse zeigt, die das Sozial- und Seniorenwirtschaftszentrum (SWZ) auf der Veranstaltung vorstellte, werden rund eine Million Patienten in NRW nicht dort behandelt, wo sie wohnen. Bei einigen Diagnosen kommen über 80 Prozent der Patienten nicht aus dem eigenen Kreis. Besonders die Städte mit Universitätskliniken verfügen über große Potenziale in der Gesundheitswirtschaft, aber auch andere Regionen haben gute Möglichkeiten. So kommen in Gelsenkirchen Kinder, die gegen Allergien behandelt werden, zu 80 Prozent aus anderen Städten. An einzelnen Standorten ist die Nachfrage nach teuren kardiologischen Medizinprodukten bis zu viermal so hoch wie im Landesdurchschnitt.

Diese Patientenwanderungen könnten dazu genutzt werden, in einzelnen Regionen mehrere tausend Arbeitsplätze zu schaffen. Durch den „Nettoimport“ von Patienten entstehen in einzelnen Kreisen mehr als 4000 Arbeitsplätze, zeigt die Analyse. „Die größten Beschäftigungseffekte ergeben sich aus einer abgestimmten Schwerpunktbildung zwischen stationären Akutangeboten, niedergelassenen Ärzten, Rehabilitation und Altenpflege“, so der IAT-Experte Stephan von Bandemer. Durch die Vermeidung einseitiger Strategien könnten Abwanderungen verhindert werden.

Wichtig wird, für Städte und Kreise Schwerpunkte zu setzen, dies gilt sowohl für die Spitzenmedizin wie auch für Modelle der integrierten Versorgung. Birgit Fischer: „Für mich kommt es darauf an, dass die Erkenntnisse der Spitzenmedizin auch kontinuierlich systematisch in die allgemeine Versorgung einfließen“. Dies müsse durch Konzentration und Spezialisierung von Leistungen und durch die systematische Einführung von Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement geschehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut Arbeit und Technik Munscheidstr. 14, 45886 Gelsenkirchen Telefon: 0209/17070, Telefax: 0209/1707110

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