Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Junglandwirte: Es geht um unsere Zukunft / BDL: EU-Agrarhaushalt im Umfang erhalten

(Berlin) - "Wir können uns bei der Ausgestaltung der zukünftigen Agrarpolitik keine Denkblockaden erlauben", mahnte Christoph Daun, stellv. Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), gestern beim Deutschen Bauerntag. Gemeinsam mit dem ostfriesischen Junglandwirt Fokko Brüning brachte er die Erwartungen der jungen Generation in die Diskussion um die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ein.

"Perspektivisch müssen wir weg von einem Ausgleichssystem hin zu einem Anreizsystem", so Christoph Daun in dem Bauerntagsforum mit nationalen und europäischen Politikvertretern. In Krisenzeiten zeige sich die Fehlbarkeit der GAP deutlich, sagte der BDL-Vize. "Wir brauchen effektive Mittel und Maßnahmen zur Preisabsicherung- und Risikominimierung. Die Marktwirtschaft stellt uns vor Herausforderungen, denen wir mit geeigneten Strategien begegnen müssen", so der Junglandwirt aus der Eifel.

"Vielerorts wird die Flächenprämie einfach mit der Pacht weiter gereicht. Beim Landwirt kommt kaum etwas davon an. So kann es nicht weiter gehen", stellte der stellv. BDL-Bundesvorsitzende fest. Für ihn liegt auf der Hand: "Wir müssen das System umgestalten und dabei erfinderisch sein." Fokko Brüning kann sich bei der Neugestaltung der agrarpolitischen Säulen eine Art Mischkalkulation vorstellen, "da sonst der flächenintensive Bereich des Ackerbaus gegenüber den örtlich stark eingegrenzten Viehaltern weiterhin unverhältnismäßig bevorteilt würde."

Die Junglandwirte begrüßen das Vorhaben des EU-Kommissars für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Phil Hogan, die verwaltungstechnische Belastung von Landwirten zu reduzieren und die Effizienz der Politik zu steigern. Die Öffnung starrer Fristen und Definitionen sowie der Abbau von Bürokratie in der GAP seien dringend geboten, sind sich Fokko Brüning und Christoph Daun einig. "Es kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein, wenn die Definition von Dauergrünland zu dessen Umbruch führt", so Christoph Daun, der mehr Nähe der GAP zur landwirtschaftlichen Praxis einfordert.

Bei dem GAP-Forum, das der Präsident des Bayrischen Bauernverbands Walter Heidl und der Chief Economist des größten spartenübergreifenden Bauernverbandes der USA (American Farm Bureau Federation) Bob Young mit Denkstoff versorgten, kamen auch viele andere aus Politik und Wirtschaft zu Wort. Einig waren sie sich am Ende darüber, dass die GAP auch nach 2020 unverzichtbar bleibe und sie die hohen gesetzlichen EU-Standards absichern müsse.

Die EU müsse sich in der derzeitigen Milchkrise für die Landwirte stark machen, so die beiden Junglandwirte auf dem Podium. Sie forderten eine ebenso praktikable wie schnelle Unterstützung zur Sicherung der europäischen Landwirtschaft. Langfristig müsse der Agrarhaushalt in gleicher Höhe erhalten bleiben und ein größerer Posten für die Junglandwirteförderung aufgewendet werden, machten Daun und Brüning deutlich.

Die Junglandwirte im BDL e.V. werden sich weiter in die Agrarpolitik einmischen, "denn es geht um unsere Zukunft", so der stellv. BDL-Bundesvorsitzende.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Fax: (030) 31904-206

(sy)

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