Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Kannegiesser: "Ein Abschluss mit Licht und Schatten"

(Köln) - Der zweiteilige Tarifvertrag von Böblingen ist nach Ansicht von Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser "ein Abschluss mit Licht und Schatten" und nur aus der besonderen tarifpolitischen Situation der Metall- und Elektro-Industrie zu erklären. "Wir haben aus einem Arbeitskampf verhandeln und gleichzeitig die ersten Vorkehrungen für den kostenneutralen Einstieg in das neue Entgeltsystem ERA treffen müssen, der eine besonders lange Laufzeit benötigt," sagte Kannegiesser. Von den 4 Prozent der ersten Stufe sind 0,9 Prozentpunkte für die ERA-Strukturkomponente reserviert und von den 3,1 Prozent der zweiten Stufe fließen 0,5 Prozentpunkte in die ERA-Strukturkomponente. "Dieses sind Spezifika der M+E-Industrie", erläuterte Kannegiesser, "auf die sich andere nur berufen können, wenn sie ähnlich weitreichende Reformen zu bewältigen haben, wie wir es jetzt mit ERA tun."

Nach Kannegiessers Ansicht drohte die Eskalation des Arbeitskampfes. Sie war nur deshalb zu verhindern, weil beide Seite in Böblingen bemüht waren, über ihren eigenen Schatten zu springen. "Wir mussten die Kröte der Ziffer 'Vier' schlucken, die IG Metall die Kröte '22 Monate'". Die betriebswirtschaftliche Belastung liegt im Schnitt der beiden Kalenderjahre bei rund 3,3 Prozent.

Der Gesamtmetall-Vorstand hat auf seiner Sitzung in Berlin am Nachmittag des 16. Mai 2002 die Übernahme des Tarifabschlusses für Baden-Württemberg "in seinen wesentlichen Bestandteilen" mehrheitlich empfohlen. Dabei sollen Lohnerhöhungen, Laufzeit und die Sonderregelung für Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten voll übernommen werden. Die Regelungen zum ERA sollen entsprechend der regionalen Verhandlungsstände und der jeweiligen Ausgangslage übertragen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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