Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Kannegiesser: Lage kleiner und mittlerer Betriebe stärker berücksichtigen

(Frankfurt am Main) - "Trotz leicht verbesserter Geschäftserwartungen ist die Lage der Unternehmen in der Metall- und Elektro-Industrie, anders als die Stimmungsbarometer signalisieren, in weiten Bereichen nach wie vor düster. Es ist zwar äußerst erfreulich, wenn der Frost, der sich auf die Stimmung der Unternehmen gelegt hat, aufzutauen beginnt. Doch wir wissen alle, wie schnell ein Temperatursturz erfolgen kann", sage Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Wir sollten daher alles tun, um diese positive Grundstimmung zu stützen. Dazu gehört, dass die Tarifpolitik jetzt nicht mit beiden Händen Sand ins Getriebe streut."

Die stur aufrecht erhaltene, vollkommen überzogene Lohnforderung der IG Metall berge das Risiko, durch einen Arbeitskampf in der Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft nicht einmal das magere Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 0,6 bis 0,8 Prozent in 2002 erreichen zu können.

Für die IG Metall bleibe Deutschland allem Anschein nach vom internationalen Wettbewerb vollkommen unberührt. Das sei in einer so stark vom Export abhängigen Branche zu kurz gedacht, so der Gesamtmetall-Präsident. Die Kostenentwicklung der Unternehmen müsse sich zumindest einigermaßen an die Entwicklung in den anderen europäischen Ländern halten. Bei einem Niveau der Tarifabschlüsse zwischen 1 und 2,9 Prozent quer durch die EU habe die IG Metall ihre 6,5-Prozent-Lohnforderung bisher nicht plausibel begründen können.

Es scheine, dass so manchem hohen Gewerkschaftsfunktionär der innere Zugang zum Verständnis der Lage in den Klein- und Mittelbetrieben fehle. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie fänden dort Arbeit – zumindest solange die Betriebe auch in konjunkturell schwierigen Zeiten die Beschäftigung durchhalten könnten.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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