Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Kannegiesser: "Statt hoher Forderungen gemeinsam Arbeitsplätze sichern" / Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser zur Forderungsempfehlung des IG Metall-Vorstands

(Berlin) - Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, bezeichnete die vom Vorstand der IG Metall beschlossene Forderungsempfehlung als eine "schlechte Nachricht für die Beschäftigung in Deutschland". "Die Situation auf unserem Arbeitsmarkt ist zu ernst, um weitere Kostensteigerungen hinnehmen zu können." Viele Unternehmen stehen, so Kannegiesser, vor wichtigen langfristigen Investitionsentscheidungen. "Ein unzeitgemäßer Tarifabschluss würde den Verlagerungsdruck dramatisch erhöhen."

Kannegiesser kritisierte insbesondere die Höhe der Lohnforderung. Erstens setze die IG Metall den Produktivitätszuwachs viel zu hoch an. Zweitens verlange sie eine Kompensation des Preisanstiegs, wodurch nur neue Kostensteigerungen ausgelöst würden. Es sei zudem unverständlich, die Unternehmen für Preissteigerungen verantwortlich zu machen, die sie nicht verursacht haben und von denen sie selbst betroffen seien. Drittens gäbe es keinen Grund für eine Umverteilung, denn die Ertragslage der deutschen M+E-Industrie sei angesichts der gewachsenen Risiken des Weltmarktes im Durchschnitt allenfalls ausreichend. "Wir sollten viel weniger über Umverteilung reden und viel mehr darüber, wie wir die Wertschöpfung steigern und damit Arbeit in Deutschland halten", sagte Kannegiesser.

Zur Forderung nach Wiedereinführung der Vermögenswirksamen Leistungen erklärte Kannegiesser, dass Gesamtmetall zu Verhandlungen bereit sei. Es müsse der IG Metall klar sein, dass es sich hier um eine neue Tarifvereinbarung mit möglicherweise neuen Inhalten handeln würde. Zur Forderung nach einem Tarifvertrag für Qualifizierung und Innovation bemerkte Kannegiesser, das Thema sei wichtig und auch diskussionswürdig, allerdings halte er Tarifverträge dafür nicht geeignet.

Die Arbeitgeber der Metall- und Elektro-Industrie werden ihren Lösungsvorschlag für die Tarifrunde 2006 im Laufe der Verhandlungen vorlegen, die in der zweiten Februar-Hälfte beginnen.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Peter Klotzki, Pressesprecher Voßstr. 16, 10117 Berlin Telefon: (030) 55150-0, Telefax: (030) 55150-400

(tr)

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