Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner Büro

Kardinal Marx: "Kirche ist ohne Caritas nicht Kirche!"

(Berlin/Bonn) - Vor 100 Jahren wurde der Deutsche Caritasverband als Zusammenschluss der Diözesan- und Ortscaritasverbände von den deutschen Bischöfen anerkannt. In ihrer Sitzung am 23. August 1916 bestimmte die Fuldaer Bischofskonferenz "den Caritasverband für das katholische Deutschland als die legitime Zusammenfassung der Diözesanverbände zu einer einheitlichen Organisation", wie es im damaligen Sitzungsprotokoll heißt. Damit erfuhr die Arbeit von Prälat Lorenz Werthmann, der 1897 den "Caritasverband für das katholische Deutschland" (seit 1921 Deutscher Caritasverband) in Köln gegründet hatte, ihre bischöfliche Bestätigung. Ziel Werthmanns war es, das Wirken der katholischen Caritasverbände, der Fachverbände und der sozial tätigen Ordensgemeinschaften zu bündeln und so die Wirkmächtigkeit der sozialen Arbeit der katholischen Kirche in Deutschland zu stärken.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, betont aus Anlass des 100. Jahrestages der Anerkennung des Deutschen Caritasverbandes: "Kirche ist ohne Caritas nicht Kirche. Das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe ist nicht primär ein Gebot, sondern vor allem Antwort auf das Geschenk des Geliebtseins, das wir von Gott empfangen haben. Das zeigt die Arbeit der Caritas in Deutschland und weltweit." Aus einer Anfangsidee sei ein weltumspannendes Netzwerk geworden, das hohe Anerkennung weit über den kirchlichen Raum hinaus genieße. "Die Arbeit des Deutschen Caritasverbandes mit seinem Hilfswerk Caritas international sind unverzichtbarer denn je. Der Ursprung, die Ziele und das Handeln des Caritasverbandes sind kirchlich geprägt und Teil der christlichen Botschaft von Gottes Liebe zu den Menschen. Das war auch die Motivation der deutschen Bischöfe vor 100 Jahren, den Caritasverband offiziell anzuerkennen", so Kardinal Marx. "Ich bin den Haupt- und vielen Ehrenamtlichen in der Caritas dankbar für ihren Dienst. Sie alle gehen - wie es Papst Franziskus fordert - an die Ränder der Gesellschaft. Auch heute gilt für die Caritas und jeden Christen: Wir dürfen an den Notleidenden nicht vorübergehen! Christlicher Glaube muss sich im Tun und Hinwenden zu den Schwachen bewähren."

Prälat Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, betont: "Lorenz Werthmann war seiner Zeit weit voraus. Er erkannte, wie wichtig Vernetzung und Abstimmung sind, wenn man die Situation von ausgegrenzten und benachteiligten Menschen verändern möchte. So sammelte er alle katholischen Verbände und Organisationen unter dem Dach der Caritas, um deren Einfluss auf die Politik und in die Gesellschaft hinein zu stärken. Zudem war es Werthmann ein großes Anliegen, die caritative Arbeit fachlich zu qualifizieren. Die Anerkennung durch die Fuldaer Bischöfe war ein entscheidender und konsequenter Schritt, mit dem das Engagement Werthmanns gewürdigt und die Leistung der katholischen Verbände anerkannt wurde. Als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche sind wir in Deutschland eine wichtige Stimme sowohl in sozialpolitischen als auch in gesellschaftlichen Debatten."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V., Berliner Büro - Haus der Deutschen Caritas Pressestelle Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin Telefon: (030) 2844476, Fax: (030) 28444788

(dw)

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