Pressemitteilung | Deutscher Reiseverband e.V. (DRV)

„Kartellamts-Termin wirkt“ / Nach Einigung LH-Sabre: Neues Gespräch am 3. Juni

(Berlin) – Es kommt Bewegung in das Thema „Vorzugspreise“ der Deutschen Lufthansa (LH): Die Fluggesellschaft hat dem massiven Drängen des Marktes mit den Forderungen der Verbände-Erklärungen sowie den vom Deutschen ReiseVerband (DRV) eingeleiteten wettbewerbsrechtlichen Schritten nachgegeben und eine Vereinbarung mit dem Computer-Reservierungssystem (GDS) Sabre geschlossen. Demnach entfällt für Sabre-Kunden, die sich zur Teilnahme an dem LH-Vorzugspreisprogramm entschieden haben, das GDS-Entgelt in Höhe von 4,90 Euro pro Segment. Dies hat die Deutsche Lufthansa überraschend eineinhalb Tage vor einem vom DRV mit dem Bundeskartellamt anberaumten Termin mitgeteilt.

„Das angekündigte Kartellamts-Gespräch hat gewirkt. Das kann aber nur der Anfang sein. Gefordert ist eine branchenweite und langfristige Einigung aller beteiligten Partner. Diese darf nicht zu Lasten des Vertriebs gehen, denn GDS-Kosten sind eindeutig Vertriebskosten einer Fluggesellschaft. Die reisebürorelevanten Kosten der GDS werden schon immer von den Reisebüros selbst getragen“, kommentiert DRV-Vorstand Otto Schweisgut die neue Entwicklung.

„Daher muss es eine Einigung mit allen GDS geben, damit auch die breite Masse des deutschen Reisebüro-Vertriebs Zugang zu den mit dem Lufthansa-Eigenvertrieb preisgleichen `Vorzugspreisen´ bekommt“, fordert Schweisgut. Der für Flugthemen im DRV-Vorstand zuständige Reisebüro-Inhaber betont, dass der Verband weiter an seiner Position festhalte – nämlich dass die Fluggesellschaften ihre GDS-Kosten nicht auf den Vertrieb abwälzen dürfen. „Mit dem Schritt der Einigung zwischen LH und Sabre hat die Fluggesellschaft offenkundig eingesehen, dass ihr geplantes Modell wettbewerbsrechtlich angreifbar und auf dem Markt nicht durchsetzbar ist“, sagt Schweisgut. Nun will der Branchenverband eine Bewertung des neuen Sachverhaltes gemeinsam mit dem Bundeskartellamt vornehmen und hat deshalb den für Freitag (9. Mai 2008) geplanten Termin bei der Behörde kurzfristig auf Anfang Juni verschoben.

Die neue Entwicklung soll gründlich geprüft werden, bevor das detaillierte Gespräch zwischen den Wettbewerbshütern und dem Branchenverband stattfinden wird. Zu dieser Prüfung bedarf es weiterer schriftlicher Informationen der beteiligten Marktteilnehmer, die bislang nicht vorliegen. „Wir bleiben damit bei unserem eingeschlagenen Weg und sehen uns mit der Sabre-Einigung in unseren Forderungen bestätigt. Die IATA-Agenturen brauchen aber dauerhaft Rechtssicherheit“, betont DRV-Vorstand Schweisgut.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV) Sibylle Zeuch, Pressesprecherin Albrechtstr. 10a, 10117 Berlin Telefon: (030) 28406-0, Telefax: (030) 28406-30

(el)

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