Pressemitteilung | Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.

Kassenpraxis ohne Perspektive für Patient und Zahnarzt / Nach beschlossener BEMA-Neurelationierung mehr Probleme als vorher

(Berlin) - Zu dem Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses, in dem einzelne zahnärztliche Leistungen neu bewertet wurden, erklärte der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte, Dr. Wilfried Beckmann, am 6. Juni in Berlin:

"Nach dem vorliegenden Ergebnis stellt sich die Frage, ob die Kassenpraxis in Zukunft betriebswirtschaftlich überhaupt noch eine Überlebenschance hat. Die erneuten dramatischen Honorar-Abwertungen, u.a. in Leistungsbereichen wie Zahnersatz, Kieferorthopädie und Parodontologie, führen dazu, dass den Zahnarzt-Praxen in Deutschland, die ohnehin mit dem staatlich verordneten Budget, Degressionsregelungen und Honorarverteilungsmaßstäben zu kämpfen haben, die wirtschaftliche Basis entzogen wird."

Der in den Praxen aufgebaute Entscheidungsdruck, die Therapie an vorhandenen knappen Mitteln statt an Befunden zu orientieren, werde durch die jetzige Entscheidung verschärft. Neben der Zahnärzteschaft sei letztlich der Patient der Leidtragende. "Präventionsorientierte Zahnmedizin ist im bestehenden Sachleistungssystem so nicht machbar", sagte Beckmann weiter.

Vielmehr sei eine präventionsorientierte Zahnmedizin nur dann wirksam zu realisieren, wenn zur zahnärztlichen Leistung Kostentransparenz und die Selbstbestimmung des Patienten hinzu komme. "Befundorientierte Festzuschüsse mit Kostenerstattung sind hierfür die Voraussetzung", betonte Beckmann.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen der BEMA-Neurelationierung finden Sie unter www.fvdz.de.

Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. Mallwitzstr. 16, 53177 Bonn Telefon: 0228/85570, Telefax: 0228/347967

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