Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Katastrophenschutz mit Rauchwarnmeldern / ZVEI-Fachverband Sicherheitssysteme plant Workshop zur Machbarkeit

(Frankfurt) - Rauchwarnmelder für den Katastrophenschutz einsetzen – die Idee des Präsidenten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Christoph Unger, will der Fachverband Sicherheitssysteme im ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V., Frankfurt am Main, aufnehmen. Dies kündigte Christian Rudolph, Vorsitzender im Forum Brandrauchprävention, Anfang Juni auf der Jahrespressekonferenz des Fachverbands an. Im Rahmen eines Workshops mit Politikern sowie Feuerwehr- und Bauexperten, solle die Machbarkeit dieses Konzepts verdeutlicht werden. Nach der vom ZVEI aufgegriffenen Idee des BBK-Präsidenten sollen Rauchmelder in Wohngebäuden im Katastrophenfall zentral per Funk ausgelöst werden und die Bevölkerung so auf die Gefahr aufmerksam machen.

Eine Alarmierung der Bevölkerung im Katastrophenfall ist seit Oktober 2001 durch das BBK über Radio- und Fernsehstationen möglich. Das System habe aber einen Mangel: Bürger, die Radio oder Fernseher nicht eingeschaltet haben, werden nicht erreicht, erläuterte Rudolph während der Pressekonferenz. Eine Alarmierung auf anderen Wegen sei technisch kaum zu realisieren oder mit hohem Aufwand verbunden. Um die gesamte Bevölkerung auf dem Handy zu alarmieren, fehle es an Netzkapazitäten. Das Mitte der 90er Jahre still gelegte Sirenennetz wieder in Gang zu setzen, koste einen dreistelligen Millionenbetrag.

Rauchwarnmelderpflicht künftig auch in Mecklenburg-Vorpommern

Rudolph betonte, dass es gesetzliche Pflicht werden müsse, Rauchwarnmelder in allen Bundesländern und auch in Bestandsbauten zu installieren. Derzeit gebe es lediglich in Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein, Hessen und Hamburg eine Einbaupflicht. In Mecklenburg-Vorpommern sei ab September vorgeschrieben, in Neu- und Bestandsbauten Melder zu installieren. Rudolph kritisierte, dass in Rheinland-Pfalz und im Saarland eine Einbaupflicht nur für Neubauten gelte.

Rauchwarnmelder hätten ihre Wirksamkeit in anderen Ländern unter Beweis gestellt. In den USA, Großbritannien oder Schweden habe die Installationspflicht zu einem Rückgang der Brandtoten um bis zu 50 Prozent geführt. In Deutschland sterben jährlich 600 bis 800 Menschen bei Bränden oder an deren Folgen. Zusätzlich gibt es etwa 6.000 Schwer- und 60.000 Leichtverletzte.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) Pressestelle Stresemannallee 19, 60596 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6302-0, Telefax: (069) 6302-317

(bl)

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