Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

"Kehraus"-Aktion der BDM-Milchviehhalter bei Abgeordneten: Raus mit alten Positionen - Platz für neue Ideen für den Milchmarkt

(Berlin) - Zum "Kehraus" besuchen die BDM-Milchviehhalter heute und in den nächsten Tagen bundesweit mit Schleppern und Besen die Wahlkreisbüros zahlreicher Abgeordneter, um dort symbolisch die alten und teilweise verkrusteten Positionen zur bisherigen Milchmarktpolitik auszukehren und Platz für neue Ideen und Strategien zum Management von Marktkrisen zu machen, die die Interessen der Milchviehhalter stärker als bisher in den Mittelpunkt stellen.

"Der fast naive Glaube daran, dass der Markt schon alles regeln wird, sollte längst der Vergangenheit angehören. Es sind die Marktbeteiligten, die das Marktgeschehen bestimmen. Das bedeutet, dass auch alle Marktbeteiligten Verantwortung für den Markt übernehmen sollten", erklärt Romuald Schaber, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter e.V. "Wir Milchviehhalter haben mit unserem Konzept zum Marktkrisenmanagement gezeigt, dass wir selbst Verantwortung übernehmen wollen. Jetzt ist die Politik gefordert, dies auch entsprechend aufzunehmen und auszugestalten."

Der BDM hat auf ausdrückliche Aufforderung der Politik ein Konzept zum Krisenmanagement im Falle einer Marktkrise entwickelt und vorgestellt. Doch statt die Umsetzung aktiv anzugehen oder auch weitere Maßnahmen gemeinsam zu diskutieren, verharrt die Politik abwartend, obwohl die Milchmarktsituation angesichts von Preiseinbrüchen um bis zu 50 Prozent in den letzten zwölf Monaten mehr als alarmierend ist. "Auch die leichte Erholung der Preise für Milchprodukte in den letzten Wochen spricht eine deutliche Sprache. Die Milchanlieferung in einigen wenigen EU-Mitgliedsländern geht aufgrund der Superabgabe eigentlich erst seit November zurück und das macht sich bereits jetzt positiv bemerkbar. Das sollte uns in der EU als einer der wichtigsten Global Player ermutigen, in Krisenzeiten zeitlich befristet die Milchanlieferung wenigstens zu deckeln, um eine schnelle Markterholung zu erreichen", so Schaber weiter. Um die Verluste zu veranschaulichen, die den Milchviehhaltern durch das Nichthandeln der Politik entstehen, legten die Milchviehhalter im Rahmen ihrer Kehraus-Aktion auch klare Zahlen vor, wie groß bereits die Wertschöpfungsverluste der vergangenen Monate alleine in ihrem jeweiligen Wahlkreis sind. Europaweit entstehen bei einem Milchpreisrückgang von 10 Cent für die Milchviehhalter Verluste in Höhe von mehr als 14 Milliarden Euro.
Die Milchviehhalter appellieren daher an die Politiker, sich dafür stark zu machen, dass auf Bundesebene endlich einen Runden Tisch mit allen Marktbeteiligten einberufen wird, um gemeinsame Lösungen für die Bewältigung von Krisen zu finden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Fax: (08161) 53847350

(sy)

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