Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Keine Angst vor weiterer Öffnung der Märkte Optimismus beim Junglandwirtetreff in Bamberg

(Berlin) - „Natürlich stellt uns die weitere Öffnung der Agrarmärkte vor große Herausforderungen. Aber wir begreifen die weitere Liberalisierung und Globalisierung vor allem als Chance“, so Johannes Scharl, stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), nach dem Junglandwirtetreff in Bamberg. Mehr als 100 junge Landwirte und Landwirtinnen aus dem gesamten Bundesgebiet waren gekommen, um im Rahmen des Deutschen Bauerntags „Landwirtschaft ohne Grenzen“ zu diskutieren.

Dabei machten sie deutlich, dass sie das enorme Potenzial einer Landwirtschaft ohne Grenzen durchaus wertschätzen. Allerdings wiesen die jungen LandwirtInnen auch immer wieder darauf hin, dass trotz der grundlegenden Veränderungen der Agrarmärkte ein verlässlicher politischer Rahmen gebraucht werde. „Um im globalen Wettbewerb zu bestehen, müssen wir uns frühzeitig auf die Marktentwicklungen einstellen können. Dafür brauchen wir eine verlässliche Politik“, so Johannes Scharl.

Ganz praktisch näherte sich der Geschäftsführer der Horsch Maschinen GmbH, Michael Horsch, dem Thema des BDL-DBV-Junglandwirtetreffs. Der weltweit tätige Landmaschinenhersteller ist selbst Landwirt. Mit Beispielen aus seinem Alltag zeigte er anschaulich auf, worauf es bei Investitionen im Ausland besonders ankommt. Dabei werde in Zukunft das richtige Risikomanagement immer wichtiger. „Und wenn Ihr in einer Sache richtig gut seid, packt sie an und beweist dann Durchhaltevermögen. Das ist die beste Wachstumsstrategie“, appellierte er an die jungen LandwirtInnen.

Der Unternehmer sprach von einer wachsenden Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten aufgrund der weltweiten Nahrungsmittelknappheit. „Stellt Euch dem Markt“, sagte Michael Horsch.

Ebenso optimistisch zeigten sich auch Thierry Uhlmann, ein junger Milcherzeuger aus Frankreich, und Roland Weber, der mit Ackerbau in Österreich seinen Lebensunterhalt verdient. Beide sehen die gestiegene Nachfrage und setzen auf die Zukunft der Landwirtschaft. Dabei komme es sehr wohl darauf an, Kooperationen nicht nur zur Vermarktung einzugehen.

Der Gast aus Frankreich geht allerdings auch davon aus, dass sich die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe verringern werde. Die Gründe seien in der Globalisierung, aber auch im Fehlen von HofnachfolgerInnen zu suchen. Thierry Uhlmann appellierte in Bamberg an die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel, sich bei den WTO-Verhandlungen für die Landwirtschaft stark zu machen. „Die Belange der Landwirtschaft müssen berücksichtigt werden. Europa braucht eine Landwirtschaft“, sagte er.

In der anschließenden Diskussion kam die Sprache auch auf die Klimaveränderungen, die sich grenzüberschreitend auf die landwirtschaftliche Produktion auswirken wird. Zudem wurde deutlich, dass für die Zukunft der Landwirtschaft die ehrenamtliche Arbeit wichtig bleibt, um gerade für junge LandwirtInnen günstige Rahmenbedingungen zu schaffen.

Die TeilnehmerInnen des BDL-DBV-Junglandwirtetreffs freuten sich über die Entschließung des Deutschen Bauernverbandes, nach der dieser – wie der BDL auch – den Ausstieg aus der Milchquote fordert. „Ein wichtiger Schritt und zweifellos auch ein großer Erfolg unserer Hartnäckigkeit“, so der stellvertretende BDL-Vorsitzende. Seit zwei Jahren macht sich der BDL für die Abschaffung der Quote stark. „Wir möchten in die Milchproduktion statt in Produktionsrechte investieren“, erklärt Johannes Scharl. Am Morgen vor der Entscheidung hatte der BDL mit Milchtüte, Käseecke und vielen orangefarbenen Fähnchen für den Wegfall der Quote geworben.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V. (BDL), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Telefax: (030) 31904-206

(el)

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