Keine Besteuerung von Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit / Schmoldt: „Mit uns nicht zu machen"

(Hannover/Berlin) - Politiker aus Union und SPD wollen die Steuerfreiheit der Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit auf den Prüfstand stellen. Dazu erklärt der IG-BCE-Vorsitzende Hubertus Schmoldt: „Ohne vollkontinuierliche Schichtarbeit sind in wichtigen Branchen industrielle Prozesse nicht zu organisieren. Schichtarbeit liegt also auch im gesamtgesellschaftlichen Interesse.

Arbeitnehmer, die in Wechselschichtsystemen tätig sind, müssen starke gesundheitliche, familiäre und gesellschaftliche Belastungen ertragen. Es ist geradezu abenteuerlich, diese Arbeitnehmer für ihren Einsatz auch noch bestrafen zu wollen. Überlegungen, wonach die Zuschläge voll besteuert werden sollen, liegen gänzlich neben der Sache. Dies ist mit der IG BCE nicht zu machen.

Dass marktradikale Politiker solche Pläne forcieren, kann nicht weiter überraschen. Dass allerdings auch Sozialdemokraten meinen, derart unsozialen und ungerechten Maßnahmen den Boden bereiten zu müssen - dies ist schon ein Novum, macht aber die Angelegenheit keineswegs besser. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre hat sich die IG BCE gegen nahezu identische Vorhaben der Regierung Kohl erfolgreich zur Wehr gesetzt. Wir haben dies nicht getan, um diese abwegigen Pläne jetzt von SPD-Politikern erneut serviert zu bekommen.

Im Übrigen vertrauen wir in dieser Frage auf das Wort des Kanzlers. Auch der SPD-Generalsekretär hat sich klar und eindeutig geäußert. Es wäre gut, wenn damit die Debatte auch tatsächlich beendet und alle entsprechenden Papiere in die dafür vorgesehenen Körbe geworfen würden.“

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