Pressemitteilung | Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM) - Hauptgeschäftsstelle

Keine Entwarnung bei der Bereitstellung der Teilnehmeranschlussleitung / Immer noch über 100.000 wechselwillige Kunden in der Telekom-Warteschleife

(Köln) - Gut fünf Wochen, nachdem sich die Bundesnetzagentur eingeschaltet hat, liegt die Zahl der Kunden, die von der Deutschen Telekom zu einem Wettbewerber wechseln wollen und auf die Umschaltung ihres Anschlusses durch den Ex-Monopolisten warten, nahezu unverändert hoch bei über 100.000. Dies ergab eine in den vergangenen Tagen durchgeführte Umfrage des VATM bei den größten deutschen Telekommunikationsanbietern. Während einige Unternehmen leichte Verbesserungen bei den Bereitstellungen meldeten, verschlechterte sich bei anderen Anbietern die Situation im Vergleich zum Dezember sogar weiter.

"Insgesamt gesehen hat sich die Situation bei der Umschaltung der Teilnehmeranschlussleitung durch die Telekom seit Mitte Dezember nicht wirklich verbessert", stellt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner fest. "Nach wie vor hängen über 100.000 wechselwillige Kunden in der Telekom-Warteschleife. Und das, obwohl vom ehemaligen Staatsunternehmen in den vergangenen Wochen mehrfach gegenüber der Presse das Gegenteil behauptet wurde. Die Endkunden als Leidtragende dieses Zustands müssen immer noch Wochen bis Monate auf die Umschaltung warten. Ein solcher `Service´ der Telekom ist aus Verbrauchersicht nicht länger akzeptabel."

Der VATM fordert die Deutsche Telekom daher auf, die aufgelaufenen Rückstände endlich abzuarbeiten und die Kunden der Wettbewerber nicht länger hängenzulassen. "Der Ex-Monopolist macht mit den alternativen Anbietern über die Inanspruchnahme von verschiedenen Vorleistungen doch gute Geschäfte", so Grützner. "Da sollte er dann auch - wie von Herrn Höttges mehrfach öffentlich versprochen - deren Kunden nicht als Verbraucher zweiter Klasse behandeln." Denn während die Kunden der Wettbewerber Wochen bis Monate auf die Umschaltung ihres Anschlusses warten müssten, erledige die Telekom dies bei ihren eigenen Kunden innerhalb weniger Tage.

Die Bundesnetzagentur muss nach Ansicht des Verbandes schnell dafür Sorge tragen, dass ihre Vorgaben zur Teilnehmeranschlussleitung von der Deutschen Telekom eingehalten werden. "Dass sich der Regulierer im Dezember dieser Hängepartie angenommen hat, war sehr positiv", wertet der VATM-Geschäftsführer. "Nun müssen aber in absehbarer Zeit Taten folgen, die das Problem dauerhaft lösen."

Wenn Kunden von der Deutschen Telekom zu einem Wettbewerber wechseln wollen, muss ihre Teilnehmeranschlussleitung vom ehemaligen Staatsunternehmen entsprechend umgeschaltet werden. Die Telekom ist innerhalb zulässiger Höchstmengen an Umschaltungen verpflichtet, diese im Rahmen verbindlicher Fristen vorzunehmen. Während sie ihre eigenen Kunden seit Mitte vergangenen Jahres innerhalb weniger Tage auf einen DSL-Anschluss umschaltet, kommt es bei den Kunden der Wettbewerber regelmäßig zu deutlich längeren Wartezeiten. Dagegen hatten die VATM-Mitgliedsunternehmen Arcor und Telefonica im Dezember 2007 Missbrauchsanträge bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Zu diesen Missbrauchsverfahren veranstaltet der Regulierer am 20. Februar 2008 eine Anhörung.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V. (VATM), Geschäftsstelle Wolfgang Heer, Pressesprecher Oberländer Ufer 180-182, 50968 Köln Telefon: (0221) 3767725, Telefax: (0221) 3767726

(el)

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