Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.

Keine Krisenstimmung: Stiftungssektor wächst weiter

(Berlin) - 638 Neugründungen - die meisten in Nordrhein-Westfalen / Zahl der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts knackt 2013 die 20.000er-Marke / Trends: Neuausrichtung der Vermögensbewirtschaftung, neue Wege zur Zweckverwirklichung und alternative Stiftungsformen

Deutschlands Stiftungssektor trotzt der Krise: Ungeachtet der anhaltend niedrigen Zinsen wächst die Zahl der Stiftungen in Deutschland. 638 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts wurden im Jahr 2013 ins Leben gerufen. Das gab der Bundesverband Deutscher Stiftungen heute in Berlin bekannt. Das Wachstum von 3,1 Prozent lag nur knapp unter dem des Vorjahres (3,2 Prozent). Die Zahl der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts überschritt im vergangenen Jahr die 20.000er-Marke. Zum Jahresende zählte der Dachverband 20.150 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. Auf 100.000 Bürger kommen damit 25 Stiftungen - das sind fünf mehr als noch vor fünf Jahren.

"Stiften bleibt eine hoch attraktive Form des Engagements für das Gemeinwohl - und die nachhaltigste. Engagement ist in Stiftungen auf Dauer angelegt - weit über einzelne Niedrigzinsphasen hinaus", so Prof. Dr. Wilhelm Krull, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, bei der Jahrespressekonferenz des Verbandes.

Themen und Trends im Stiftungswesen

Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, betont: "Neben der klassischen rechtsfähigen Stiftung bürgerlichen Rechts etablieren sich verstärkt alternative Stiftungsformen. Gerade bei kleineren Vermögen bieten sich Zustiftungen oder Treuhandstiftungen an. Bestehende Stiftungen werden gestärkt und können so größere Wirkung entfalten."

Auf die anhaltend niedrigen Zinsen reagieren die bereits bestehenden Stiftungen mit der Neuausrichtung und Professionalisierung der Vermögensbewirtschaftung. Ein weiterer Trend: Stiftungen setzen verstärkt auf Fundraising und alternative Wege zur Verwirklichung ihrer Zwecke wie Kooperationen.

Neugründungen 2013

Die Bandbreite der 2013 neu gegründeten Stiftungen spiegelt die Vielfalt des Stiftungswesens wider. Sie widmen sich der Erforschung unheilbarer Krankheiten, der Humangenetik, der Rettung Schiffbrüchiger oder dem Kampf gegen Tierversuche. Andere neue Stiftungen wollen Schüler vom ländlichen Raum begeistern oder Bürger für das Thema Datenschutz sensibilisieren. Zu den großen Neugründungen 2013 zählt die Brombeeren-Stiftung mit einem Grundstockvermögen von 20 Millionen Euro, die die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim unterstützen soll.

Blick auf die Bundesländer

Die meisten Neugründungen (131) gab es im vergangenen Jahr erneut in Nordrhein-Westfalen. In dem einwohnerstärksten Bundesland gibt es auch weiterhin die meisten rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts (3.902), gefolgt von Bayern (3.652) und Baden-Württemberg (3.038). Schlusslichter sind nach wie vor die östlichen Bundesländer. Gemeinsam kommen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf 1.353 Stiftungen. Bezogen auf die Einwohnerzahlen liegt der Stadtstaat Hamburg vorn: Auf 100.000 Einwohner kommen in Hamburg 75 Stiftungen. Bei den Flächenländern führt Hessen mit 30 Stiftungen pro 100.000 Einwohner. Die Großstadt mit der höchsten Stiftungsdichte in Deutschland ist Würzburg mit 90 Stiftungen pro 100.000 Einwohner.


Bundesverband Deutscher Stiftungen

Als unabhängiger Dachverband vertritt der Bundesverband Deutscher Stiftungen die Interessen der Stiftungen in Deutschland. Der größte Stiftungsverband in Europa hat mehr als 3.800 Mitglieder; über Stiftungsverwaltungen sind ihm mehr als 7.000 Stiftungen mitgliedschaftlich verbunden. Damit repräsentiert der Dachverband rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermögens in Höhe von mehr als 100 Milliarden Euro.

Weitere Stiftungszahlen und Informationen

- Aktuelle Grafiken und Analysen zum Bestand, den Neuerrichtungen, den Zwecken sowie der Vermögensverteilung im Stiftungswesen,
- das Ranking der Stiftungsdichte in den Großstädten,
- Zahlen zu Bestand und Neuerrichtungen in den Bundesländern,
- Beispiele für neu gegründete Stiftungen sortiert nach Bundesländern,
- 10 Basisfakten über Stiftungen,
- die Statements der Pressekonferenz finden Sie unter: www.stiftungen.org/pressemappe

Terminmerker

- Deutscher StiftungsTag, Hamburg, 21. - 23. Mai 2014
- Tag der Stiftungen, bundesweit, 1. Oktober 2014

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V., Haus Deutscher Stiftungen Katrin Kowark, Pressesprecherin Mauerstr. 93, 10117 Berlin Telefon: (030) 8979470, Fax: (030) 89794711

(cl)

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